Heinz Frei ist regelmässiger Japan-Besucher. An über 30 Marathons im Land der aufgehenden Sonne hat der Paralympics-Teilnehmer bereits teilgenommen. Die Inklusionsleistungen Japans sieht der 63-Jährige kritisch: «U-Bahn-Stationen in Tokio sind oft nicht rollstuhlgängig», so der 15-fache Paralympics-Sieger.
Probleme gebe es auch in Hotellerie und Gastronomie: «Wenn ich bei der Hotelbuchung nicht aufpasse, kann es passieren, dass ich Dusche und WC nur auf abenteuerliche Weise benutzen kann, weil die Badezimmertür für den Rollstuhl zu schmal ist.» Eine behindertengerechte Toilette in einem Restaurant zu finden, sei «schon fast ein Wunder».
«Jahrzehntelang versteckt»
Frei sieht den Umgang mit Behinderten in der Vergangenheit als eine der Ursachen: «Bis weit ins 20. Jahrhundert wurden Menschen mit Behinderung in Japan in der Familie versteckt.» In den letzten Jahren habe sich zwar vieles verbessert, doch die Inklusion in Japan hinke hinter den Standards etwa in der Schweiz weit hinterher. Mit den Augen der Welt auf die Paralympics gerichtet, besteht die Hoffnung, dass es hier einen Sprung nach vorne gibt.