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Schweizer Chef de Mission Getzmann: «Sind froh über Ausschluss von Russland und Belarus»

Roger Getzmann schaut kurz vor Beginn der Paralympischen Spiele in Peking auf turbulente Tage zurück.

Gleich mehrere paralympische Komitees, darunter auch jenes der Schweiz, hatten nach den jüngsten Geschehnissen im Ukraine-Krieg den Ausschluss der russischen und belarussischen Delegation gefordert. Tatsächlich krebste das internationale paralympische Komitee (IPC) nur kurz nach der Entscheidung, die beiden Länder antreten zu lassen, zurück und verbannte sie von den Spielen in Peking.

Ein vernünftiger Entscheid

«Die ukrainische Delegation drohte mit einem Boykott und Ausfälle weiterer Nationen hätten die Spiele gefährdet», weiss Roger Getzmann. Diese Drohungen hätten die Entscheidung des IPC wohl entscheidend mitbeeinflusst. So ist denn auch der Schweizer Chef de Mission froh über den Kurswechsel: «Der Ausschluss ist im Sinn von Swiss Paralympic.»

Ein anderer Wermutstropfen aus Schweizer Sicht bleibt dennoch: Gleich mehrere Betreuer der Delegation haben zuletzt positive Covid-Tests abgegeben, was sie an einer Reise nach China hinderte. Es sei ein Wettlauf gegen die Zeit und fordere «grosses Engagement der restlichen Anwesenden», wenn etwa Romy Tschopps Snowboardtrainer oder der 2. Servicemann fehle. Trotz den Widrigkeiten gibt sich Getzmann optimistisch.

Die Clou mit dem Nachwuchs

Die Delegation von nur 12 Athletinnen und Athleten bestätigt die Tatsache, dass die Wintersport-Nation Schweiz in den Sommer-Paralympics oftmals erfolgreicher abschneidet. «Die Winter-Paralympics sind ein kleinerer Event», verteidigt Getzmann die bescheidene Vorgabe von mindestens einer Medaille. Doch Getzmann gibt auch zu, dass es Swiss Paralympic in den letzten Jahren nicht gelungen sei, Athleten in grosser Zahl nachzubringen. Als Grund dafür sieht er etwa den grossen Aufwand, aber auch «das Glück», dass passende Athleten schlicht fehlen würden.

Es ist uns in den letzten Jahren nicht gelungen, Athleten in grosser Zahl nachzubringen.
Autor: Roger Getzmann Schweizer Chef de Mission

Das Medaillenziel könnte die Schweiz bereits am ersten Wettkampftag mit der olympischen Abfahrt erreichen. Auch Getzmann attestiert den Alpinen «gute Medaillenchancen». Die Strecke selbst hat den Schweizer Chef de Mission gleichwohl wie etwa Medaillenhoffnung Théo Gmür beeindruckt: «Es ist eine sehr eisige und harte Piste», so Getzmann. «Wir dürfen uns auf eine intensive, aber schöne Abfahrt freuen.»

SRF zwei, sportflash, 25.02.2022, 23:25 Uhr ; 

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