- Jonas Vingegaard fehlt nicht mehr viel, um den Tour-de-France-Sieg aus dem Vorjahr zu verteidigen.
- Der Leader distanziert seinen Kontrahenten Tadej Pogacar auf der Königsetappe der Tour de France um fast 6 Minuten.
- Felix Gall gewinnt die Etappe in Courchevel solo.
«Ich kann nicht mehr, ich bin platt», funkte Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) an sein Team. Zu diesem Zeitpunkt der Königsetappe von Saint-Gervais Mont-Blanc nach Courchevel hatte der Slowene bereits einen Rückstand von über 2:30 Minuten auf seinen Konkurrenten Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma).
Um diesen Vorsprung herauszufahren, musste der Däne nicht einmal eine Attacke wagen. Rund 14 km vor dem Ziel, mitten im Aufstieg auf den Col de la Loze, konnte Pogacar das Tempo der Gruppe, in der er fuhr, nicht mehr mitgehen und musste abreissen lassen. Im Ziel betrug Vingegaards Vorsprung über 5:45, im Gesamtklassement führt der Vorjahressieger nun mit 7:35 Minuten auf Pogacar.
Entscheidung im Gesamtklassement gefallen
Bereits im Zeitfahren vom Vortag waren Anzeichen zu erkennen, dass Pogacar am Ende seiner Kräfte angelangt war, als Vingegaard seinen Vorsprung im Gesamtklassement um 1:38 Minuten ausbaute. Es müsste schon wild zu und her gehen, damit der Däne das «Maillot jaune» auf den verbleibenden 4 Etappen noch verlieren könnte.
Gall gewinn solo
Fast zur Nebensache verkam der Kraftakt von Felix Gall. Der AG2R-Fahrer gewann den 17. Abschnitt, welcher es mit 5000 zu bewältigenden Höhenmetern in sich hatte. Der Österreicher löste sich 13 km vor dem Ziel von seiner Fluchtgruppe und konnte seinen Verfolger Simon Yates (Team Jayco Alula) auf Distanz halten.
Das Podest komplettierte der Spanier Pello Bilbao. Der Bahrain-Victorious-Fahrer hatte bereits einen Rückstand von 1:38 Minuten auf den Tagessieger Gall.
Küng erfüllte seine Aufgabe
Nicht um die Podestplätze mitreden konnte Stefan Küng (Groupama FDJ). Dass die Königsetappe nicht sein Terrain war, war allerdings bereits vor dem Start klar gewesen. Der Thurgauer wurde als Tempomacher in der Fluchtgruppe eingesetzt.
Diese Aufgabe erledigte Küng vorbildlich und liess dann beim Schlussaufstieg auf den Col de la Loze abreissen. 29 km vor dem Ziel wurde er dann auch vom Feld überholt. In der Folge fuhr der Schweizer gemächlich dem Ziel entgegen.
So geht es weiter
Nach der herausfordernden Strecke in den Alpen erwartet die Fahrer nun eine entspanntere Etappe. Die Route erstreckt sich über 185 km von Moûtiers nach Bourg-en-Bresse und beinhaltet lediglich 2 kleine Anstiege der Kategorie 4.
Da jedoch viele Fahrer die Punkte der Sprintwertung nach 130 km mitnehmen wollen, wird das Tempo im Feld sehr hoch sein. Eine mögliche Flucht dürfte sich daher schwierig gestalten, alles deutet auf einen Massensprint zum Schluss hin.