4 Schweizer treten ab Freitag beim Prolog zur Tour de France (17 Uhr live auf SRF zwei) in die Pedale. Wer darf am ehesten das gelbe Leadertrikot tragen? Wer hat in der 8. Etappe mit Zielankunft in der Westschweiz die besten Karten für einen Schweizer Sieg? Vor dem anstehenden Zeitfahren in Kopenhagen nehmen wir das Quartett unter die Lupe.
Ich zähle zu den Topfavoriten im Zeitfahren.
Ebendieses Rennen gegen die Uhr nimmt Zeitfahr-Spezialist Stefan Bissegger (EF Education) mit grossen Ambitionen in Angriff: «Wer gewinnt, trägt das Maillot Jaune. Ich zähle zu den Topfavoriten. Deswegen sehe ich nichts, dass einem Sieg im Zeitfahren im Weg steht.»
Gleiche Vornamen, andere Erwartungen
Kann Bissegger seine Worte in Taten umsetzen, wäre er der erste Schweizer seit Fabian Cancellara 2015, der an der Tour Gelb tragen würde. Wichtige Voraussetzung hierfür: Nach seinem coronabedingten Ausstieg im Anschluss an die 5. Etappe der Tour de Suisse ist Bissegger rechtzeitig wieder in Form.
Anders als bei Bissegger tönt es bei Stefan Küng (FDJ-Groupama): «Die Vorbereitung lief nicht optimal. Jetzt weiss ich nicht genau, wo ich stehe. Es gibt aber Wichtigeres im Leben als einen Etappensieg an der Tour de France. Das durfte ich neulich selbst erfahren.»
Der amtierende Europameister im Zeitfahren spricht damit die Auf und Abs der vergangenen Wochen an. Zuerst war er im Anschluss an eine starke Tour de Suisse (Gesamt-Fünfter) Vater geworden, danach infizierte er sich ebenfalls mit dem Coronavirus – entsprechend sei das Training in den letzten Tagen zu kurz geraten, so Küng.
Ein Schlussaufstieg wie gemacht für Hirschi
Dass der nachnominierte Marc Hirschi beim Team UAE Emirates nur 2. Wahl war, dürfte den 23-Jährigen für die Frankreich-Rundfahrt umso mehr anspornen. Als Bühne zu einer grossen Show dienen könnte ihm ausgerechnet der Abstecher in die Schweiz: Die 8. Etappe von Dôle nach Lausanne (VD) endet mit einem Finale von Ouchy hoch zur Pontaise – mit Steigungen von bis zu 12% wäre das Gelände genau auf den «Puncheur» zugeschnitten.
Gleich verschiedentlich in Szene setzen möchte sich Silvan Dillier (Alpecin), der sich vor dem Startschuss «gut in Form» fühlt. Auf seine Rolle im Team angesprochen, hat er eine klare Antwort parat: «Ich werde als Unterstützer gebraucht. Zu Beginn der Tour werde ich für Mathieu van der Poel fahren und ihm helfen, das Maillot Jaune zu holen. Vielleicht kann ich auch einmal in einer Spitzengruppe mitfahren und um den Tagessieg mitkämpfen.