Nach der Enttäuschung in Paris, wo die Schweizer Equipe erstmals seit 2004 ohne Mountainbike-Medaille wieder abreisen musste, soll an der WM im andorranischen Pal Arinsal wieder gejubelt werden. Sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern gibt es berechtige Podesthoffnungen.
Sinnbildlich für die Schweizer Auftritte in Paris stand Nino Schurter. Der Routinier konnte die Tränen nach dem Rennen, das er auf Rang 9 beendete, nicht zurückhalten. Auch weil es seine letzten Olympischen Spiele waren. Im Nachgang daran gönnte er sich zuerst einmal eine Pause: «Eine Woche habe ich Ferien gemacht und nicht trainiert.»
Danach hat er sich wieder vorbereitet, schliesslich habe er jetzt etwas gutzumachen. Und er freut sich auf das Rennen in Pal Arinsal: «Es ist eine technische, anspruchsvolle Strecke. Aber auch eine natürliche – quasi Mountainbike wie früher.»
Speziell in Andorra ist auch die Höhe. Gefahren wird nämlich auf über 2000 Metern. Für Schurter kein Problem: «In den letzten Jahren habe ich die Höhe immer gut verkraften können.»
Neben dem Bündner Routinier haben im Männer-Team auch Filippo Colombo und allenfalls Mathias Flückiger Medaillenchancen. Der Berner wird nach seiner Blinddarm-Operation kurzfristig über einen Start entscheiden.
Viele Trümpfe
Auch bei Alessandra Keller und Sina Frei lief in Paris nichts nach Wunsch: Defekte, technische Probleme und keine Medaille. Trotzdem gehen sie guten Mutes an den Start. «Mit Andorra habe ich ein gutes Verhältnis», erklärt Keller.
«Ich habe meine Strategie, ich weiss, wie ich Rennen gewinnen kann», sagt sie weiter. Sich auf sich selbst zu konzentrieren, das ist auch die Strategie von Frei. Was die anderen machen, könne sie sowieso nicht beeinflussen. Aber sie wolle einfach das für sie perfekte Rennen fahren.
Zu was es dann reicht, wird sich am Sonntagnachmittag zeigen. Ein weiteres «grosses» Rennen ohne Schweizer Medaille – das scheint aber schwer vorstellbar.