15 Pavés-Abschnitte mit einem Total von knapp 22 Kilometern warten auf das Feld. Los geht es kurz nach Cambrai, 109 Kilometer vor dem Ziel. Einige Abschnitte kennt man von Paris-Roubaix wie etwa Tilloy-Sars-et-Rosières oder Mons-en-Pévèle.
Nicht durchfahren werden der Wald von Arenberg und der Carrefour de l‘Arbe. Auch die Ankunft in Roubaix ist nicht die klassische: Sie findet beim und nicht im legendären Vélodrome statt.
Nibalis grosser Pflaster-Tag 2014
Letztmals gab es 2014 eine ähnliche Etappe, mit der Ankunft in Wallers-Arenberg (der gefürchtete Wald wurde auch damals nicht durchquert). Grosser Sieger des Tages war Vincenzo Nibali, der bei nassen Bedingungen sämtlichen Konkurrenten viel Zeit abnahm und den Grundstein zum Tour-Sieg legte. Grösster Verlierer damals war Titelverteidiger Chris Froome, der die Etappe nach zwei Stürzen aufgeben musste.
In diesem Jahr könnte die Gesamtwertung am Sonntagabend aussehen wie das Klassement eines Frühjahrs-Klassikers: Greg van Avermaet trägt bereits das Maillot jaune, auch Fahrer wie Philippe Gilbert, Bob Jungels, Julian Alaphilippe oder Peter Sagan dürften vorrücken und Sekunden oder Minuten gutmachen.
Die Tour kann am Sonntag verloren werden
Für die Anwärter auf den Gesamtsieg besteht deswegen nicht zwangsläufig Grund zur Panik. Die auf dem Pflaster verlorene Zeit ist in den Alpen ab Dienstag schnell wieder wettgemacht. Allerdings lauert die Gefahr von Stürzen, Defekten oder gar Verletzungen. Am Sonntag kann die Tour nicht gewonnen, aber sicherlich verloren werden.
Aufzupassen gilt es zudem auf Nibali sowie Alejandro Valverde. Beide haben im Frühling bereits «nordfranzösisch-flandrische Luft» geschnuppert und könnten auf dem Weg nach Roubaix für einen Coup sorgen.
Wichtige Helferdienste für Dillier und Co.
Ernst gilt es am Sonntag auch für die Schweizer Silvan Dillier, Michael Schär und Stefan Küng. Sie sind wichtige Helfer für ihre Captains Romain Bardet und Richie Porte auf dem holprigen Pflaster. Die eigene Chance ergreifen wie Dillier im Frühling (2. bei Paris-Roubaix hinter Sagan) wird kaum in Frage kommen. Er sei ja genau als Helfer für diese Etappe überhaupt mit zur Tour genommen worden, erklärte der Aargauer vor dem Tour-Start.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 14.07.2018, 15:00 Uhr