- Der Belgier Remco Evenepoel holt im WM-Zeitfahren in Schottland vor Filippo Ganna (ITA) und Joshua Tarling (GBR) die Goldmedaille.
- Ein Jahr nach dem Titel im Strassenrennen macht sich der 23-Jährige nun auch zum Zeitfahr-Weltmeister.
- Die Schweizer Stefan Küng (12.) und Stefan Bissegger (17.) werden den hohen Erwartungen nicht gerecht und verpassen die Medaillenränge deutlich.
Bei der letzten Zwischenzeit lag Remco Evenepoel rund 10 Sekunden vor seinem ärgsten Kontrahenten Filippo Ganna (ITA). Das steile Finale hinauf zum «Stirling Castle» war damit lanciert. Der Italiener stellte im Ziel eine deutliche Bestzeit auf. Noch bevor er jedoch auf dem Leaderthron Platz nehmen konnte, überquerte Evenepoel nach 55:19 Minuten die Ziellinie. Der Belgier lag damit 12 Sekunden vor Ganna und krönte sich erstmals in seiner Karriere zum Zeitfahr-Weltmeister.
Der Schweizer Stefan Küng sowie Titelverteidiger Tobias Foss (NOR) befanden sich zu diesem Zeitpunkt zwar noch auf der Strecke, waren aber längst aus der Entscheidung um die Medaillenränge gefallen und konnten Evenepoel nicht mehr gefährlich werden. Der erst 23-jährige Belgier hat ein Jahr nach dem Sieg im WM-Strassenrennen im australischen Wollongong damit bereits zwei wichtige Einzeltitel im Radsport gewonnen.
Küng und Bissegger enttäuschen
Auf dem fast 48 km langen und technisch wenig anspruchsvollen Kurs in und um Stirling konnte Küng nicht mit den besten Fahrern mithalten. Der Schweizer, der sich auf der Strecke wohl mehr Rhythmuswechsel und Kurven gewünscht hätte, verlor insgesamt 2:17 Minuten auf Evenepoel und wurde nur 12. Den Traum vom WM-Titel musste er bereits nach der ersten Zwischenzeit, bei welcher er mehr als 40 Sekunden auf die Bestzeit einbüsste, begraben.
Noch schlimmer erging es Stefan Bissegger. Der 24-Jährige kam 1:55 Minuten hinter dem zu diesem Zeitpunkt führenden Joshua Tarling (GBR) ins Ziel. Evenepoel nahm dem Thurgauer gar fast 3 Minuten ab. Bissegger musste sich schliesslich mit dem 17. Schlussrang begnügen.
Youngster Tarling sorgt für Furore
Tarling war die grosse Überraschung des Rennens. Im Alter von erst 19 Jahren liess er mit Fahrern wie Wout van Aert (BEL), Tadej Pogacar (SLO) oder Geraint Thomas (GBR) grosse Stars der Szene hinter sich und holte sich die Bronzemedaille in souveräner Manier. Noch im Juni hatte sich Tarling den britischen Meistertitel im Zeitfahren gesichert.