Das Lächeln wollte am Samstag gar nicht mehr aus seinem Gesicht verschwinden. Im Rosa Trikot liess sich Primoz Roglic unter anhaltenden «Rogla»-Rufen seiner zahlreich angereisten Fans als Sieger des 106. Giro d'Italia feiern. «Es ist unglaublich», sagte Roglic, «ich werde den Tag für den Rest meines Lebens nicht vergessen.»
Am Sonntag genoss Roglic zusammen mit seinem Jumbo-Visma-Team seine Triumphfahrt in Rom. Der 33-Jährige tritt als Giro-Sieger die Nachfolge des Australiers Jai Hindley an.
Ausschlaggebend für den Erfolg war Roglics Sieg im Bergzeitfahren am Samstag zum Monte Lussari an der italienisch-slowenischen Grenze. «Ich hatte die Beine, und die Fans haben mir «Extra-Watts» gegeben. Ich bin geflogen und habe es genossen», sagte Roglic.
40 Sekunden nahm Roglic dem bis dahin führenden Briten Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) trotz eines Defekts am Rad ab. In der finalen Wertung lag der ehemalige Skispringer 14 Sekunden vor Thomas. Roglic genoss den Augenblick – und wurde doch von der Vergangenheit eingeholt.
Erinnerungen an die Tour-Schmach von 2020 wurden wach. Damals startete Roglic im Gelben Trikot ins Bergzeitfahren der vorletzten Etappe an der Planche de Belles Filles. Roglic erwischte einen schlechten Tag, sensationell wurde er von seinem Landsmann Tadej Pogacar noch entthront.
«Manchmal gewinnt man, manchmal verliert man», sagte Roglic nun, «wenn man nicht aufgibt und weiterkämpft, wird man belohnt.» Das Rosa Trikot als Beleg dafür trug Roglic in Rom auf den Schultern.