Vor etwas mehr als zwei Wochen absolvierte Demi Vollering an den Olympischen Spielen in Paris laut eigenen Aussagen ihr bis dato bestes Zeitfahren der Karriere. Eine Medaille war ihr aber nicht vergönnt. Mit 20 Sekunden Rückstand auf das Podest wurde die Niederländerin Fünfte – und konnte Tränen der Enttäuschung danach nicht zurückhalten.
«Heimlich habe ich während des Rennens schon begonnen, von einem Platz unter den besten 3 zu träumen. Dass es nicht geklappt hat, ist einfach schade. Ich bin aber trotzdem stolz», erklärte sie ihren Gefühlsausbruch.
Revanche geglückt
Am Dienstag gab es bei Vollering bereits wieder Tränen, diesmal aber aus einem erfreulichen Grund. In Rotterdam schlug sie eindrücklich zurück und gewann das Einzelzeitfahren der Tour de France, notabene vor Grace Brown (29.), Anna Henderson (10.) und Chloe Dygert (2.), die ihr in Paris (in dieser Reihenfolge) vor der Sonne gestanden hatten.
«Das hätte ich echt nicht erwartet», sagte die 27-Jährige, die durch den Sieg auch das Leadertrikot eroberte. «Eigentlich war der Plan, Gelb erst später in dieser Woche zu übernehmen, wenn es in die Berge geht. Die ersten Tage wollte ich einfach überleben und die Stimmung geniessen.»
Nächster Halt Lüttich
Für Vorjahressiegerin Vollering ist das Auftakt-Gastspiel der «Grande Boucle» in ihrem Heimatland ohnehin etwas sehr Spezielles. «Es macht mich enorm stolz, dass ich die Menschen auf diese Art und Weise vertreten kann.» In Rotterdam hatten zahlreiche Radsport-Begeisterte den Strassenrand gesäumt und Vollering damit zum Sieg getragen.
Am dritten Tag verlässt die Tour die Niederlande zwar in Richtung Belgien. Für Vollering könnte der Erfolgszug am Mittwoch allerdings trotzdem nahtlos weitergehen. Zielort ist Lüttich, wo die Frau aus der Provinz Südholland 2021 und 2023 den Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich für sich entscheiden konnte. Am Sonntag dann will Vollering auf der prestigeträchtigen Alpe d'Huez den zweiten Tour-Sieg in Folge einsacken.