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Klassiker Mailand - Sanremo Von der «Fahrt in den Frühling» ist nicht mehr viel übrig

Die 111. Ausgabe von Mailand - Sanremo wird in vielerlei Hinsicht speziell. Nur die letzten 36 Kilometer des Klassikers bleiben unverändert.

Der Aufstieg zur Cipressa rund 20 Kilometer vor dem Ziel, hier eine Aufnahme von 2015.
Legende: Auf diese Passage wird nicht verzichtet Der Aufstieg zur Cipressa rund 20 Kilometer vor dem Ziel, hier eine Aufnahme von 2015. imago images

Kühler Dauerregen oder sogar Schneefälle: das wird es am Samstag für einmal nicht geben, wenn die Radprofis den Klassiker Mailand - Sanremo unter die Räder nehmen. Das mit 299 Kilometern längste der fünf Monumente im Radsport wird bei hochsommerlichen Temperaturen über die Bühne gehen.

Dass die «Fahrt in den Frühling» – wie der eigentlich jeweils im März stattfindende Klassiker genannt wird – angesichts der Corona-Zwangspause in die touristische Hochsaison verlegt wurde, stellte die Organisatoren vor grosse Probleme.

TV-Hinweis

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Sie können die Entscheidung bei Mailand - Sanremo am Samstag ab 16:10 Uhr live auf SRF zwei mitverfolgen.

Bleibt ein Terrain für Puncher und Sprinter

Weil alle Ortsdurchfahrten aufgrund der italienischen Corona-Restriktionen frei von Zuschauern gehalten werden müssen, musste die Streckenführung stark überarbeitet werden. So bleiben lediglich die letzten 36 Kilometer der «Classicissima» unverändert.

Es fehlen zahlreiche bekannte Anstiege sowie die rund 130 km lange malerische Passage entlang der Ligurischen Küste. Zumindest das traditionelle Finale mit den Anstiegen «Cipressa» und «Poggio» sowie der Ankunft auf der Via Roma in San Remo bleibt erhalten.

Die Sieger der letzten 10 Jahre

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2019 Julian Alaphilippe (FRA)

2018 Vincenzo Nibali (ITA)

2017 Michal Kwiatkowski (POL)

2016 Arnaud Démare (FRA)

2015 John Degenkolb (GER)

2014 Alexander Kristoff (NOR)

2013 Gerald Ciolek (GER)

2012 Simon Gerrans (AUS)

2011 Matthew Goss (AUS)

2010 Oscar Freire (ESP)

Trotz der vielen Änderungen ist das Rennen auch in diesem Jahr auf Puncher und Sprinter zugeschnitten. Angeführt wird das Feld von Vorjahressieger Julian Alaphilippe. Die Zahl der Sieganwärter ist traditionell gross. Ein Topfavorit ist gerade nach der langen Corona-Pause schwierig auszumachen.

Démare mit gelungener Hauptprobe

Mit Ambitionen geht auch Stefan Küng ins Rennen, der sich bei Groupama-FDJ die Leaderrolle in den Klassikern mit Arnaud Démare teilt. Bei der Strade Bianche vor einer Woche war der Ostschweizer durch einen Sturz zurückgebunden worden.

Sollte es in Sanremo wie so oft in den vergangenen Jahren auf einen finalen Sprint hinauslaufen, dürfte die Taktik aber ohnehin auf den endschnellen Franzosen ausgelegt sein.

Démare gewann das längste der fünf Radsport-Monumente 2016 bereits einmal. Am Mittwoch entschied er zudem den Halbklassiker Mailand - Turin im Massenspurt für sich. Für Küng ist die Marschroute deshalb klar: «Je früher das Rennen eröffnet wird, desto besser. Läuft es auf einen Sprint heraus, fahren wir für Démare.»

SRF info, 01.08.2020, 16:50 Uhr ; 

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