- Die Rad-Strassen-WM, die auf den 20. bis 27. September angesetzt gewesen wäre, findet nicht statt.
- Grund dafür sind der Entscheid des Bundesrates, die 1000-Zuschauer-Begrenzung erst am 1. Oktober zu lockern, sowie auch die unsichere Lage bei den Einreisebeschränkungen.
- Die Titelkämpfe sollen an einem anderen Ort in Europa stattfinden. Die UCI versucht, eine Ersatzlösung zu finden.
Der Ausrichter der Rad-Strassen-WM in Aigle und Martigny hatte es schon vor einer Woche angedeutet: Wenn das Veranstaltungsverbot vom Bundesrat nicht Anfang September gelockert wird, müssen die Titelkämpfe abgesagt werden.
Nach der Bundesrats-Medienkonferenz am Mittwoch haben sich die Organisatoren nun entschieden, die WM definitiv abzublasen. Der Anlass hätte vom 20. bis 27. September stattgefunden, das Veranstaltungsverbot fällt aber erst Anfang Oktober.
Den Ausschlag zu dem Entscheid gab nicht nur das Veranstaltungsverbot, auch die weltweit geltenden Reisebeschränkungen hatten einen Einfluss. Erst in der Nacht auf Mittwoch hatte zum Beispiel der australische Radverband angekündigt, keine Fahrer ausser den bereits in Europa weilenden Profis zur WM in die Schweiz zu schicken.
Nächster Grossanlass fällt Corona zum Opfer
Die Absage der WM reiht sich nahtlos in die Liste der gestrichenen und verschobenen Anlässe ein. Mit der Eishockey-WM in Zürich und Lausanne hat wegen der Coronavirus-Pandemie bereits ein sportlicher Grossanlass, der 2020 in der Schweiz stattgefunden hätte, abgesagt werden müssen.
«Es tut weh, aber es ist unter den aktuellen Rahmenbedingungen der einzig richtige Entscheid – und der einzige, der in der Öffentlichkeit vertretbar ist. Insofern kommt er nicht unerwartet», meinte Markus Pfisterer, Geschäftsführer von Swiss Cycling.
UCI sucht nach Alternative
Damit müssen sich die Schweizer Radsport-Fans 4 Jahre gedulden, bis sie die besten Radprofis der Welt an einer WM in der Schweiz anfeuern können. Denn für 2024 ist die Strassen-WM ein weiteres Mal in der Schweiz (in Zürich) angesetzt. Entsprechend würden die 2019 eingeleiteten Förder- und Begleitmassnahmen aufrecht erhalten, so Swiss Cycling.
Ebenfalls nicht stattfinden können die Schweizer Meisterschaften, die als WM-Hauptprobe am 22. August in Aigle/Martigny im Programm standen.
Hoffnung bleibt für die Radsport-Fans betreffend der WM: Der Rad-Weltverband sucht derzeit nach Alternativen. «Wir garantieren die Durchführung der WM – ganz, oder zumindest Teile davon», sagte David Lappartient, Präsident des Radweltverbands UCI. Wenn möglich soll die Strecke ähnlich steil sein wie in Aigle/Martigny. Eine Entscheidung soll bis spätestens am 1. September getroffen werden.