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Mit gebrochener Schulter Für Lawson Craddock ist die Tour eine Tortur

Der Amerikaner ist seit der 1. Etappe Letzter im Gesamtklassement. Doch es ist nur schon erstaunlich, dass er noch dabei ist.

Er ist seit der 1. Etappe der Letzte im Gesamtklassement, doch das ist ihm herzlich egal: Denn für Lawson Craddock ist es schon ein immenser Erfolg, dass er 14 Etappen später noch immer bei der Tour de France dabei ist.

Startnummer 13 bringt kein Glück

Als er für den «Grand Départ» die Startnummer 13 fasste, glaubte er nicht an ein schlechtes Omen. Doch die Frankreich-Rundfahrt begann für den US-Profi verheerend: Bei einem Sturz am Starttag brach er sich ein Schulterblatt und zog sich einen Cut am linken Auge zu. «Als ich stürzte, habe ich sofort an die Nummer 13 gedacht», so Craddock.

Ich habe jahrelang auf dem Rad gelitten [...]. Aber noch niemals so wie jetzt.
Autor: Lawson Craddock

Doch der 26-Jährige biss auf die Zähne und kämpfte sich ins Ziel. Zwar habe er die Tour nicht so beginnen wollen, «aber ich bin aus Texas und wir sind zum Kämpfen geboren», schrieb er danach in den sozialen Netzwerken. Vom Belgier Sep Vanmarcke, seinem Teamkollegen bei Education First, wurde er als «Held des Tages» gefeiert.

Und Craddock kämpfte weiter: Er biss auf den berüchtigten Pavés nach Roubaix auf die Zähne und schleppte sich über die Alpen. «Ich habe jahrelang auf dem Rad gelitten, mein halbes Leben lang», sagt er. «Aber noch niemals so wie jetzt.» Für die bisherigen 15 Etappen war Craddock 2:54 Stunden länger unterwegs als «Maillot-jaune-Träger» Geraint Thomas.

Doch er will es unbedingt nach Paris schaffen. «Die grösste Motivation war die ganze Unterstützung, die ich von meiner Frau und allen anderen via soziale Medien erhalten habe», sagte Craddock gegenüber der Sportzeitung SBNation.

Crowdfunding-Projekt profitiert

Dass Craddock durch seine «Heldentat» unverhofft bekannter wurde, hilft ihm bei einem Herzensprojekt. Der Texaner sammelte via Crowdfunding für das Alkek Velodrome in Houston, das durch Hurrikan Harvey im Spätsommer 2017 schwer beschädigt worden war.

Über 100'000 Dollar sind so zusammengekommen. Craddock selber spendet pro beendeter Etappe 100 Dollar. Also würde es auch dem Velodrome in seiner Heimat zugute kommen, sollte er es zu den Champs-Elysées schaffen.

Sendebezug: SRF zwei, sportpanorama, 22.7.2018, 18:30 Uhr

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