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Mont Ventoux auf dem Programm Auf die Fahrer wartet der «Gigant der Provence»

Nach dem Ruhetag folgt der Klassiker: Auf der 16. Etappe der Tour de France geht es auf den Mont Ventoux.

Weitblick auf einen Berggipfel mit Turm bei klarem Himmel.
Legende: Mythisch und gnadenlos Die Fahrer werden am Mont Ventoux leiden müssen. imago images/Pond5 Images

Nach dem Ruhetag startet die Tour de France am Dienstag in die entscheidende Woche. Und auf die Fahrer wartet gleich ein besonderer Härtetest: Es geht auf den Mont Ventoux.

Knapp 16 Kilometer lang ist der Schlussanstieg zum Gipfel, die durchschnittliche Steigung beträgt 8,8 Prozent. Er gilt als einer der schwersten Anstiege in ganz Frankreich und wird den Fahrern alles abverlangen.

Viel Wind und kein Schatten

Es wird von der Südseite über Bédoin gefahren, so gibt es für die Akteure gar keinen Schatten. Das Kalksteingeröll verwandelt den Berg mit dem Gipfel auf fast 2000 Metern in ein trostloses Terrain. Wegen der überschaubaren Vegetation macht die Hitze den Radprofis das Leben besonders schwer, dazu kommen teils erbarmungslose Windverhältnisse. 

Erst zum 10. Mal eine Zielankunft

Erst neun Mal in der Geschichte der Frankreich-Rundfahrt war dieser mythische Tour-Berg Ziel einer Etappe. Zuletzt war dies im Jahr 2013 der Fall. 2016 sollte er ebenfalls das Finish einer Etappe sein. Allerdings machten orkanartige Winde eine Fahrt zum Gipfel unmöglich. Letztmals überquert wurde der «kahle Riese» im Jahr 2021.

Tragischer Tod von Tom Simpson

Der Mont Ventoux hat auch schon tragische Geschichten hervorgebracht. Der Brite Tom Simpson kam 1967 in den Hängen des Bergs ums Leben, nachdem er unter Einfluss von Amphetaminen und Alkohol entkräftet zusammengebrochen war. Der Todesfall sorgte für einen Aufschrei und löste eine Doping-Debatte aus. Heute steht ein Gedenkstein am Ventoux, Hobby-Radfahrer legen dort regelmässig Mitbringsel nieder. 

Der vierfache Tour-Champion Chris Froome sorgte 2016 für kuriose Szenen. Als der Brite wegen seines defekten Rads nicht weiterfahren konnte und das Teamauto zu weit entfernt war, rannte er panisch los und versuchte, für einige Zeit zu Fuss den Berg zu erklimmen. 

Die Rennleitung entschied später zugunsten des damaligen Trägers des Gelben Trikots und wertete nachträglich die Abstände zum Zeitpunkt des Zwischenfalls wenige hundert Meter vor dem Ziel. Froome gewann die Tour zehn Tage später in Paris.

Radio SRF 3, Morgenbulletin, 22.07.2025, 08:30 Uhr ; 

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