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Nach langer Leidenszeit Krönt Püntener seinen steilen Aufstieg an der Heim-WM?

Ziemlich unverhofft gehört der 25-jährige Urner Fabio Püntener am Sonntag an der WM in Crans-Montana zu den Schweizer Hoffnungsträgern.

Fabio Püntener gehört an der Mountainbike-WM in Crans-Montana zum erweiterten Favoritenkries, und das allein ist eine besondere Erwähnung wert. Den 25-jährigen Spätzünder hatten vor der Saison wenige auf dem Schirm. Weil in dessen ersten drei Saisons nach dem Aufstieg von der U23 komplett der Wurm drin war.

In seinen ersten 3 Jahren als Profi wurde Püntener vom Pech verfolgt. Angefangen hatte es in Nove Mesto mit einer Corona-Infektion: «Die folgenden Rennen waren damit auch dahin. Und als ich wieder bereit war, fing ich mir erneut eine Erkältung ein. Als ich wieder trainieren konnte, verletzte ich mich am Knie. Als das wieder gut war, prellte ich mir bei einem Sturz eine Rippe», schildert Püntener.

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Das Cross-Country-Rennen der Männer an der Mountainbike-WM in Crans-Montana sehen Sie am Sonntag ab 13:00 Uhr live auf SRF info oder im Stream mit Ticker.

In ähnlichem Stil ging es beim Urner weiter. Neben zwei Schlüsselbeinbrüchen wurde er im Training noch von einem Auto angefahren. Als Konsequenz der nicht enden wollenden Abfolge von Negativ-Ereignissen musste Püntener von immer weiter hinten starten, bis hin zur Startnummer 80.

«Irgendetwas war immer», sagt der Betroffene selbst – so vieles, dass Püntener begann, Buch zu führen. «Im ersten Jahr, während der Corona-Pandemie, musste ich immer wieder vor den Rennen oder den Trainingslagern in Quarantäne oder hatte ich mich mit dem Virus infiziert. Anstatt dass ich damals in Nove Mesto am Sonntag das Rennen fuhr, sass ich krank im Zug nach Hause», schildert er.

Physis als Grundlage

Es dauerte, bis Püntener das Vertrauen zurückzahlte. Bis ihm in dieser Saison der Durchbruch gelang. Zweimal, in Leogang und im Val di Sole, fuhr er heuer im Cross-Country-Weltcup auf das Podest. Als Fünfter ist er im Gesamtweltcup derzeit der am besten klassierte Schweizer.

Wobei die Erfolge nicht ganz aus dem Nichts kamen: In den Leistungstests im März habe Püntener einen Allzeit-Rekord aufgestellt, verrät Nationaltrainer Beat Müller – besser als Nino Schurter in seinen besten Jahren, besser als Florian Vogel zu Zeiten, als die Athleten ohne vollgefederte Bikes in den Tests bessere Resultate erzielt hatten.

Auch Schurter freut es

Dass Püntener nun im Weltcup vorne mitmischt, ohne in den Nachwuchskategorien schon an Weltmeisterschaften reüssiert zu haben, freut auch Schurter. «Fabio ist einer der einzigen, die diesen Schritt bei der Elite geschafft haben – eine extrem coole Entwicklung!», sagt der Altmeister. Die Leistungsdichte sei inzwischen extrem hoch, so Schurter, vor allem in den Nachwuchskategorien habe es eine enorme Professionalisierung gegeben. «Um dort vorne dabei zu sein, musst du heute enorm viel investieren.»

Radio SRF 3, Abendbulletin, 12.09.2025, 18:45 Uhr ; 

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