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Platz 2 bei Paris - Roubaix Sagan schnappt Dillier den Sieg weg

Der Aargauer muss sich nach 257 Kilometern im Zweiersprint dem Weltmeister geschlagen geben und wird sensationeller Zweiter.

Das Velodrome in Roubaix erreichten Silvan Dillier und Peter Sagan gemeinsam. Der Slowake lauerte bis zur letzten Gelegenheit und zog am Schweizer vorbei. Für Sagan ist es der erste Sieg in der «Hölle des Nordens».

Der Weltmeister hatte erst 50 Kilometer vor dem Ziel zu einer 3-köpfigen Spitzengruppe um Dillier aufgeschlossen und machte anschliessend mächtig Dampf. Der Schweizer war schliesslich der einzige, welcher das Tempo von Sagan mitgehen konnte.

Platz 3 sicherte sich der Niederländer Niki Terpstra, der vor einer Woche die Flandern-Rundfahrt gewonnen hatte.

Dilliers Flucht über 200 Kilometer

Den grössten Erfolg seiner Karriere verdiente sich Dillier mit einer über 200 Kilometer langen Flucht. Zusammen mit 8 weiteren Fahrern hatte er sich bereits 40 Kilometer nach dem Start vom Rest des Feldes absetzen können. Zwischenzeitlich fuhr die 9 Mann starke Fluchtgruppe einen Vorsprung von bis zu 8 Minuten heraus.

Sagan ist Teufel und Engel in einer Person.
Autor: Silvan Dillier

Die Leistung von Dillier ist nicht hoch genug einzuschätzen. Nach einem Fingerbruch hatte der 27-jährige Aargauer erst vor einer Woche sein Comeback gegeben. Ein Start bei der «Königin der Klassiker» war zuerst gar nicht geplant.

«Es ist schwierig, die richtigen Worte zu finden», sagte ein überwältigter Dillier im Ziel. Seine Flucht sei dank dem Aufschliessen von Sagan bis zum Ende erfolgreich gewesen, «aber im Sprint ist er dann halt schwierig zu schlagen», so Dillier, der seinen slowakischen Kontrahenten als «Teufel und Engel in einer Person» beschrieb.

Video
Dillier: «Bin sicher mehr zufrieden als enttäuscht»
Aus Sport-Clip vom 08.04.2018.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 27 Sekunden.

Schwarzer Renntag

Überschattet wurde das Rennen vom Tod von Michael Goolaerts. Der 23-jährige Belgier erlitt einen Herzstillstand und verstarb in der Nacht auf Montag.

Auch Stefan Küng war eines der vielen Sturzopfer. Der Helfer von BMC-Leader Greg van Avermaet musste das Rennen nach einem Sturz noch vor dem ersten Pavé-Sektor aufgeben. Untersuchungen im Krankenhaus ergaben einen Bruch des Unterkiefers sowie eine Platzwunde am Kinn des Ostschweizers.

Der 24-Jährige kehrt am Montag in die Schweiz zurück. Weitere Untersuchungen im Kantonsspital in St. Gallen werden Aufschluss über die Art der Behandlung und die Dauer der Rennpause für Küng geben.

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 08.04.2018, 13:30 Uhr

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