Nach ihrem 1. Etappensieg auf World-Tour-Ebene überhaupt sprudelte es aus Elise Chabbey nur so heraus: Sie habe sich im gesamten Schlussanstieg gut gefühlt, obwohl regelmässige Steigungen nicht ihre grosse Stärke seien.
Sie sei einfach an Urska Zigarts Hinterrad geblieben, die auf die Gesamtwertung fahre. «Ich wollte aber nicht rollen, sondern gewinnen. Als ich den Sprint angezogen und sie nicht mehr gesehen habe, habe ich an den Sieg geglaubt.»
Im Party-Fieber
Angesprochen auf ihre Tiefstapelei vor Tour-Beginn wehrte die 32-Jährige ab: Nein, das sei kein Bluff gewesen. «Wir kamen von der Tour de France zurück und haben gefeiert (Chabbey gewann dort das Bergpreistrikot, Anm. d. Red.). Dann war ich drei Tage krank. Dann kam eine Hochzeit und ich habe die ganze Nacht gefeiert. Davon habe ich mich schlecht erholt und dem Team gesagt: ‹Ich komme nur, weil es ein Heimrennen ist›», lachte die Genferin.
Nun feierte sie in Gegenwart ihrer Familie den nach eigenen Aussagen «grössten Sieg meiner Karriere». An einen möglichen Gesamtsieg denkt Chabbey trotz ihres geringen Rückstands von nur 8 Sekunden auf Leaderin Zigart allerdings nicht. «Es wird am Sonntag schwer werden, sich vom Feld zu lösen. Alles was kommt, ist Zugabe. Ich werde die Atmosphäre geniessen und schauen, was passiert.»