Der Zuschauer am Strassenrand habe zunächst auf Französisch «Doper» gerufen und dann den Becher auf ihn geworfen, bestätigte der Brite im Zielort Mende. «Kein Zweifel, es war Urin. Das ist auf so vielen Ebenen nicht zu akzeptieren», beklagte sich der Sky-Fahrer, der sich seit Tagen mit Dopingvorwürfen konfrontiert sieht.
Froome macht Medien verantwortlich
Mitschuldig für den Vorfall sei die kritische Berichterstattung in den Medien, so Froome: «Ich würde nicht die gesamte Öffentlichkeit verantwortlich machen. Aber ich denke, die Berichterstattung ist schuld. Sie ist zum Teil verantwortungslos. Es sind Einzelne, die Betroffenen wissen, dass sie gemeint sind.»
Die Schimpftirade von Froome ist eine offensichtliche Reaktion auf die Dopingvorwüfe, die unter anderem von den französischen Ex-Radprofis und TV-Experten Laurent Jalabert und Cédric Vasseur in den Raum gestellt worden waren. Sowohl Jalabert - vor zwei Jahren des Dopings bei der Tour 1998 überführt - als auch Vasseur haben selbst keine saubere Vergangenheit im Radsport.
Ignorante, unverantwortliche Dummköpfe
Am Samstagabend äusserte sich auch Froomes Ehefrau Michelle via Twitter und bezeichnete Jalabert, Vasseur und weitere Kritiker als «ignorante, unverantwortliche Dummköpfe». Ihren Twitter-Account hat sie mittlerweile aber gelöscht.
Das Sky-Team unter Beschuss
Froome und das Sky-Team sehen sich seit Tagen mit Drohungen und Anfeindungen vom Strassenrand konfrontiert. Froomes Teamkollege Richie Porte sei auf der 10. Etappe nach La Pierre-Saint-Martin von einem Zuschauer in die Rippen geschlagen und das Teamauto von Sky mit Getränkedosen beworfen worden. Über die sozialen Medien soll es zuletzt gar Anschlagsdrohungen in Richtung des Trägers des Gelben Trikots gegeben haben.
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 18.07.2015, 23:10 Uhr