Und plötzlich stand die Tour de France Kopf. Leader Fabio Aru war zu weit hinten eingereiht, als das Feld nach 180 km die steile Schlussrampe von Rodez erreichte und hinauf ins Ziel sprintete. Der Australier Michael Matthews hatte dabei am meisten Kraftreserven und feierte seinen zweiten Tagessieg nach 2016.
Ich habe über das Team-Radio nur noch 'push, push, push!' gehört, das war grossartig!
Viel entscheidender aber: Chris Froome sprintete als Siebter über die Ziellinie und nahm Aru 24 Sekunden ab. Das als «Überführungsetappe» eingestufte Teilstück sorgte damit für einen neuerlichen Umsturz an der Spitze.
«Das ist eine sehr schöne Überraschung», sagte Froome nach der Siegerehrung, «ich hätte nicht gedacht, dass ich die Führung auf einer solchen Etappe zurückholen könnte.»
Das Podest der 14. Etappe:
- 1. Michael Matthews (Au)
- 2. Greg van Avermaet (Be) + 0:01
- 3. Edvald Boasson Hagen (No) +0:01
Das Gesamtklassement:
- 1. Chris Froome (Gb)
- 2. Fabio Aru (It) +0:18
- 3. Romain Bardet +0:23
So lief die Etappe:
Mit Thomas de Gendt (Be), Timo Roosen (Ho) sowie den Franzosen Thomas Voeckler und Maxime Bouet hatte sich schnell ein Quartett abgesetzt, zu dem sich nach einem eindrücklichen Solo-Ritt der Schweizer Reto Hollenstein gesellte. Diese 5 Fahrer fuhren bis zu zweieinhalb Minuten vor dem Feld, ehe De Gendt ab Kilometer 130 einen nach dem anderen abhängte.
Auch der 30-jährige Belgier, der im letzten Jahr die Prestige-Etappe auf den Mont Ventoux gewonnen hatte, brachte die Führung aber nicht über die Runden und wurde 13 km vor dem Ziel vom Feld geschluckt. Die Ausreiss-Versuche auf den letzten Kilometern blieben ohne Erfolg, so dass der packende Sprint über den Sieg entscheiden musste.
So geht es weiter:
Das hügelige Teilstück im Zentralmassiv, das am Sonntag ansteht, erscheint ideal für Ausreisser. Zwischen Laissac-Sévérac-L'Église und Le Puy-en-Velay gilt es auf 189,5 Kilometern vier Anstiege zu meistern, darunter zwei der 1. Kategorie. Bevor am Montag der zweite Ruhetag folgt, dürften die Top-Leute in erster Linie darauf achten, keine Attacken ihrer grössten Rivalen zuzulassen.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 15.07.2017, 15:05 Uhr