Wie bereits im letzten Jahr entfällt auch 2014 der Prolog an der Tour de France. Keine Chance somit für Fabian Cancellara, sein 29. Maillot jaune zu erobern? Mitnichten. Auf den beiden hügeligen, klassiker-ähnlichen ersten Etappen in Mittelengland ist dem Berner durchaus ein Coup zuzutrauen. Und die ganz grosse Stunde Cancellaras könnte auf der 5. Etappe schlagen: Auf der Fahrt zum Ziel im berühmten Arenberg geht es über Paris-Roubaix-Terrain.
Danach wird sich Cancellara wie gewohnt wieder voll in den Dienst seines Trek-Teams stellen. Die Chancen auf einen vorderen Rang in der Gesamtwertung sind für das Team um die Gebrüder Schleck allerdings als eher klein einzuschätzen.
Etappensieg für Albasini?
Endlich reif für einen Etappensieg an der Tour de France ist Michael Albasini. Der Thurgauer hat 2013 auf der Etappe nach Lyon den grössten Erfolg seiner Karriere hauchdünn verpasst. Nach einem spannenden Finale war der Italiener Matteo Trentin am Ende um ein paar Zentimeter früher über dem Zielstrich.
In dieser Saison hat Albasini eine starke Frühform gezeigt und bei der Tour de Romandie gleich drei Etappen gewonnen. Auch bei der Tour de Suisse stimmte der Formstand wieder, in Heiden - quasi vor der Haustüre - verpasste der Ostschweizer einen weiteren Tagessieg nur knapp.
Albasini wird bei Orica-Greenedge auch in diesen Jahr wieder seine Chance erhalten, denn einen Fahrer fürs Gesamtklassement hat die australische Equipe erneut nicht. Neben Albasini kommt vor allem Simon Gerrans für Siege in Frage.
Top 10 für Mathias Frank?
Sicher mit einem Auge aufs Gesamtklassement schielen wird Mathias Frank, dessen Team IAM dank einer Wild Card erstmals an einer Tour de France teilnimmt. Mit dem Franzosen Sylvain Chavanel hat IAM einen sehr erfahrenen Mann mit an Bord, der in den ersten zwei Wochen seinen dritten TdF-Tageserfolg realisieren will.
Franks Stunde dürfte in der 2. Hälfte der Rundfahrt schlagen, wenn die Etappen in den Alpen und Pyrenäen auf das Feld warten. Ziel des Luzerners, zuletzt 2. der Tour de Suisse, ist ein Platz in den ersten 10 der Gesamtwertung.
Gespannt darf man im Gebirge auch auf die Leistungen von Sebastien Reichenbach sein. Der junge IAM-Fahrer hat am Dauphiné Libéré überzeugt und kämpfte lange um einen Platz in den Top 10. Zudem sind auch Schweizer Meister Martin Elmiger, Reto Hollenstein und Marcel Wyss bei der IAM-Premiere in Frankreich mit von der Partie.