«Es hat mich beinahe vom Stuhl gehauen, als ich die Nachricht im Radio hörte», gesteht Sven Montgomery. «Ich habe Chris Froome immer als sauberen Athleten, als Vorbild für die Nachwuchsfahrer eingeschätzt. Offenbar ist es doch nicht so.»
Für den Radsport sei dies eine sehr schlechte Nachricht. «Froome ist neben Peter Sagan eines der Aushängeschilder. Wenn ein solches Aushängeschild positiv getestet wird, sind die Folgen noch gar nicht abzuschätzen», so Montgomery.
Sky-Team im Graubereich
Er hoffe nun, Froome könne nachweisen, dass die Überdosierung unabsichtlich geschehen sei. «Ich persönlich glaube an Chris Froome. Ich denke, es war ein Versehen. Allerdings sehe ich auch, dass sein Sky-Team dieses Jahr schon in ähnliche Geschichten im Graubereich verwickelt war. Man versuchte immer, ans Limit zu gehen. Offenbar ging man hier darüber hinaus.»
Montgomery spielt auf die (mangels Beweisen inzwischen eingestellten) Ermittlungen gegen Ex-Sky-Fahrer Bradley Wiggins und Vorwürfe des Ex-Profis Josh Edmondson an.
«Aus Fehlern gelernt»
Zum Vorgehen des Weltverbands meint der Rad-Experte: «Einen Lance Armstrong deckte man einst jahrelang. Nun ist die UCI nach der B-Probe an die Öffentlichkeit gegangen. Sie hat offenbar aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt.»
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Sendebezug: Radio SRF 1, 13.12.17, 18:45-Uhr-Bulletin