Resultate
Mit gut 60 km/h fuhr Alberto Contador am Montag auf der Abfahrt vom Vogesen-Gipfel Petit Ballon in ein Schlagloch. Abseits der Kameras flog der Spanier über seinen Lenker hinweg. Wenig später musste er das Rennen mit einem gebrochenen Schienbein aufgeben.
Nach Mark Cavendish, Andy Schleck und Chris Froome war Contador der vierte Topfahrer, der vor Halbzeit der Tour de France nach einem Sturz aus der Entscheidung fiel. Der Etappenplan hatte mit den Pavés-Abschnitten aus dem Klassiker Paris–Roubaix sowie zwei happigen Teilstücken in den Vogesen viel Spannung versprochen, das Wetter leistete seinen Beitrag zum Spektakel.
Nibali kann Sturz nur knapp verhindern
Nach den prominenten Ausfällen befindet sich kein Tour-Sieger mehr im Peloton. Als erster Anwärter auf den Gesamtsieg gilt Leader Vincenzo Nibali. Er hielt sich schadlos, wenn auch haarscharf. «Ich war kurz hinter Contador, als er gestürzt ist. Für einen Moment dachte ich, dass ich auch stürze und die Tour für mich vorbei ist», gab der Italiener nach der 10. Etappe zu Protokoll.
Ein erstes Mal hatte Nibali seine Stärke auf den Kopfsteinpflastern zwischen Ypres und Arenberg Porte du Hainaut demonstriert. Im Regen bewältigte der Sizilianer die schwierigen Abschnitte der 5. Etappe souveräner als die meisten anderen, dabei hatte er zuvor noch kein Rennen in der «Hölle des Nordens» bestritten.
Es warten die Pyrenäen
Nach der 9. Etappe musste Nibali das Maillot jaune an Tony Gallopin abtreten. Mit einem Effort im Schlussaufstieg des 10. Teilstücks holte er es sich wieder zurück. Bei Hälfte der Tour beträgt der Vorsprung Nibalis auf seinen ersten Verfolger Richie Porte 2:23 Minuten.
Der Weg nach Paris ist lang und die grossen Prüfungen stehen am Freitag und Samstag in den französischen Alpen sowie nächste Woche in den Pyrenäen noch an. Nibali gilt als starker Bergfahrer, weiss aber aus eigener Erfahrung zu gut, wie schnell man in den Pyrenäen ein Leadertrikot wieder abgibt. Im vergangenen Sommer wurde er bei der Vuelta vom 41-jährigen Chris Horner abgefangen.
Vier Franzosen in den Top 10
Zur grossen Freude des Heimpublikums lauern in den Top 10 gleich vier Franzosen. Romain Bardet, Gallopin, Thibaut Pinot sowie Jean-Christophe Péraud lassen die Fans auf den ersten französischen Sieg seit Bernard Hinault 1985 hoffen. Ein Erfolg 2014 käme einer Sensation gleich – doch bei dieser verrückten Tour 2014 ist nichts undenkbar.