Mit 32 Jahren ist Richie Porte am Endpunkt der Karriere-Planung angekommen. Nach Jahren als Chefhelfer von Bradley Wiggins und Chris Froome bei Sky und einer Saison als Co-Leader mit Tejay van Garderen bei BMC ist er beim schweizerisch-amerikanischen Rennstall nun die unangefochtene Nummer 1 an der Tour de France.
Der Fahrer aus Tasmanien, der erst mit 21 Jahren überhaupt mit dem Radsport begonnen hatte, traut sich die Chefrolle durchaus zu. Er habe viel von Froome, Wiggins oder auch Alberto Contador gelernt und kenne den Druck und die Anforderungen, sagte er in einem Interview mit dem Magazin Tour .
Der Wunsch: Weniger Pech
Bereits im letzten Jahr konnte er trotz Pech mit Stürzen und Defekten mit dem 5. Schlussrang glänzen. So war er unter anderem in den ominösen «Jogging-Zwischenfall» mit Froome am Mont Ventoux verwickelt. Für die diesjährige TdF wünscht er sich denn auch nicht mehr Glück, sondern vor allem etwas weniger Pech.
Spezialist für kleine Touren
Geglänzt hat Porte, der seinen Vertrag beim BMC kurz vor Tourstart verlängert hat, in seiner Karriere bislang vor allem bei kürzeren Rundfahrten. So gewann er in der laufenden Saison bereits die Tour de Romandie und verpasste den Gesamtsieg am Dauphiné Libéré erst am allerletzten Tag. Seinen Ex-Chef Froome liess er trotzdem klar hinter sich. «Ich verlasse den Dauphiné mit viel Vertrauen», bilanzierte er.
Starke Helfer für die Tour
Im Team BMC fühlt sich der Australier sehr wohl. Im Vergleich mit Sky («knallhart») gehe es menschlicher und persönlicher zu. Letztes Jahr sei die Situation mit Co-Leader Van Garderen jedoch kompliziert gewesen. Das Team sei in zwei Hälften gespalten gewesen, zudem habe man auch noch für Greg van Avermaet arbeiten müssen.
2017 ist das komplett anders: Mit Nicholas Roche, Damiano Caruso oder Francisco Ventoso verfügt Porte über starke Helfer, hinzu kommen mit Stefan Küng, Michael Schär und Danilo Wyss auch 3 Schweizer Domestiken.
Sendebezug: Radio SRF 1, 22.06.2017, 16:03 Uhr