Zum Inhalt springen

Rad Simpsons Tod jährt sich zum 50. Mal

Am 13.7.1967 starb der Brite Tom Simpson – vollgepumpt mit Amphetaminen und Alkohol – während der Tour am Mont Ventoux. Der jähe Tod des 29-Jährigen zeugt vom damals heuchlerischen öffentlichen Umgang mit Doping.

  • Kurz vor dem 1912 Meter hohen Gipfel kapitulierte Simpsons Körper.
  • Mehrmals war er zuvor vom Rad gefallen und wieder aufgestiegen.
  • Die offizielle Todesursache lautete: Herzversagen wegen Dehydrierung.

Die Obduktion ergab: Simpsons Körper war randvoll mit Hilfsmitteln. Selbst in seinem Trikot fand man Amphetamin-Behälter. Dennoch wollten die Beteiligten – Reporter, Profis, Offizielle und sogar Simpsons Witwe Helen – damals nichts von Doping wissen. Schuld am Tod war wahlweise:

  • eine falsche Behandlung durch Tourarzt Dumas.
  • Mechaniker Harry Hall, der Simpson auf dessen Geheiss wieder aufs Rad setzte.
  • das Tour-OK, welches das Rennen bei 40 Grad im Schatten durchzog.

Jacques Anquetil, fünffacher Tour-Sieger, erklärte noch 1979: «Simpsons Herzversagen rührte nicht von Amphetaminen her.» Erst nach vielen Jahren änderte sich die Sicht auf das Drama am Ventoux. Heute hat Doping seinen Status als Kavaliersdelikt glücklicherweise längst eingebüsst.

Meistgelesene Artikel