- An der kombinierten Radsport-WM in Glasgow räumt die Schweiz in den E-Mountainbike-Rennen im grossen Stil ab und stellt dank Nathalie Schneitter sowie Joris Ryf die neue Weltmeisterin bzw. den neuen Weltmeister.
- Ohne Motor unterwegs ist Jan Christen, der im Zeitfahren der U23-Kategorie knapp einen Top-10-Rang herausfährt.
- Auf der Bahn können zum Wettkampf-Abschluss dieser Sparte die Schweizer, diesmal namentlich Simon Vitzthum und Aline Seitz, weiter keine Stricke zerreissen.
E-Mountainbike Frauen: Schneitter zurück an der Spitze
Mit einem Start-Ziel-Sieg errang Mountainbikerin Nathalie Schneitter bei der Multi-Rad-WM in Glasgow in der Elektro-Kategorie ihren 2. Titel nach 2019. Nach dem Gold-Triumph bei der erstmaligen Durchführung belegte Schneitter im Folgejahr den 3. Rang und eroberte auch in der vergangenen Saison nochmals die bronzene Auszeichnung. Nun ist die Juniorinnen-Weltmeisterin von 2004 (damals noch im Cross Country ohne Antrieb) zurück auf der obersten Stufe. Hinter Sofia Wiedenroth (GER/+ 1:00 Minute) und Justine Tonso (FRA/+1:34) wäre fast eine zweite Schweizerin nebst der 37-jährigen Solothurnerin aufs Treppchen vorgeprescht. Kathrin Stirnemann fehlten als Vierte aber 16 Sekunden für eine Medaille.
E-Mountainbike Männer: Ryf düpiert die französischen Favoriten
Wenige Stunden nach Schneitters Gold eroberte in der Konkurrenz der Männer mit 24 Teilnehmern auch Joris Ryf den WM-Titel. Es handelt sich um den bislang grössten Karriere-Erfolg für den 25-Jährigen. Er entschied das Rennen mit Elektro-Antrieb mit 21 Sekunden Vorsprung vor Hugo Pigeon (FRA). Der drittklassierte Titelverteidiger Jérôme Gilloux, Landsmann von Pigeon, hatte schon 1:38 Minuten Rückstand. Im letzten Jahr hatte sich Ryf den beiden an der WM noch beugen müssen und gewann Bronze. Diesmal dreht er den Spiess um – überhaupt folgte hinter dem Schweizer eine Armada von 4 Franzosen.
Rad Strasse: Christen bekundet enormes Pech
Der aufstrebende Jan Christen belegte bei der WM in Glasgow im U23-Zeitfahren den 9. Platz. Der 19-jährige Aargauer büsste auf das Podest etwas mehr als eine halbe Minute ein. Zum Weltmeister auf der 36,2 km langen Strecke rund um Stirling liess sich Lorenzo Milesi aus Italien krönen. Christen konnte sein Tempo nicht ganz halten, lieferte hinterher aber den Grund für seinen Leistungsabfall. Wegen eines Kettendefekts musste er vom Rad steigen und büsste rund eine halbe Minute ein. Nach zwei Dritteln der Distanz hätte er vor Hamish McKenzie aus Australien noch auf Bronzekurs gelegen. Erst im letzten Sektor fiel Christen infolge seines Malheurs noch aus den Top 5.
WM-Resultate
Bahnrad: Schweizer Akzente bleiben auch beim Finale aus
Die Schweizer Delegation (Para nicht berücksichtigt) bleibt in den Bahn-Wettbewerben an der WM definitiv ohne Medaillengewinn. Am letzten und achten Wettkampftag im Sir-Chris-Hoy-Velodrom konnte ein Schweizer Duo die Bilanz erwartungsgemäss nicht mehr aufpolieren. Im Punkterennen erreichte Simon Vitzthum beim Sieg des Australiers Aaron Gate, der mit 123 Zählern reüssierte, bloss den 17. Rang. Der 28-Jährige geriet in der Wertung spät ins Minus, weil er überrundet wurde. Seine Vorbereitung war wegen Verletzungen stark beeinträchtigt.
Bei der allerletzten Entscheidung, dem Omnium, konnte Aline Seitz im 4-teiligen Bewerb als 22. bloss 2 Gegnerinnen hinter sich lassen. Am besten hatte sie noch das Tempofahren als 18. absolviert. Jennifer Valente aus den USA errang den WM-Titel und setzte so einen fulminanten Schlusspunkt unter die globalen Bahn-Titelkämpfe.