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Rad: WM-Strassenrennen Van der Poel trotz Sturz zu WM-Gold – Küng überrascht als 5.

  • Mathieu van der Poel holt im Strassenrennen mit Ziel in Glasgow erstmals WM-Gold.
  • Der niederländische Topfavorit lässt sich auch von einem Sturz nicht bremsen und fährt solo zum Titel.
  • Das Podest komplettieren Wout van Aert (BEL) und Tadej Pogacar (SLO).
  • Stefan Küng fährt als bester Schweizer überraschend auf den starken 5. Rang.

16,5 Kilometer vor dem Ziel schienen die Weltmeisterträume von Mathieu van der Poel doch noch zu platzen. Der Niederländer, der seine letzten verbliebenen Konkurrenten kurz zuvor in einem Anstieg auf eindrucksvolle Art und Weise distanziert hatte, verlor in einer regennassen Kurve die Kontrolle über sein Rad und stürzte.

Doch Van der Poel kam mit dem Schrecken und einem zerrissenen Shirt davon. Der 28-Jährige schwang sich wieder auf sein Rad bevor ihn die Verfolger einholen konnten und stellte den ursprünglichen Vorsprung innert kürzester Zeit wieder her. Wenig später konnte sich der Topfavorit als erster niederländischer Weltmeister seit 38 Jahren feiern lassen. Für den mehrfachen Radquer-Weltmeister und Gewinner zahlreicher Klassiker ist es der grösste Erfolg der Karriere.

Rund eineinhalb Minuten hinter dem überlegenen Weltmeister sicherte sich Wout van Aert (BEL) Silber, Tadej Pogacar (SLO) distanzierte Mads Pedersen (DEN) im Sprint und holte Bronze.

Küng mit Schlussspurt

Hinter den Topfahrern fuhr überraschend Stefan Küng ein. Der Thurgauer, der das Strassenrennen in erster Linie als Vorbereitung für das Zeitfahren in Angriff genommen hatte, zeigte einen starken Auftritt und musste erst spät von der Favoritengruppe abreissen lassen. Abseits der Kameras preschte er dank einem starken Finish noch auf den 5. Platz vor.

Mauro Schmid, der die letzte Schlaufe des 271 km langen WM-Rennens vom 8. Zwischenrang aus in Angriff nahm, belegte Platz 13.

Spektakel pur in Schottland

Das 271 km lange Rennen mit Start in Edinburgh hatte das erwartete Spektakel geboten. Einen ersten Aufreger gab es schon nach rund 80 Kilometern. Wegen einer Blockade von Demonstrierenden musste das Rennen für rund eine Stunde unterbrochen werden. Zum Zeitpunkt der Unterbrechung lag eine neunköpfige Spitzengruppe mit knapp sieben Minuten Vorsprung in Führung. Mit dem gleichen Abstand wurde das Rennen nach 55 Minuten Wartezeit wieder aufgenommen.

Angekommen in Glasgow wurde das Rennen so richtig lanciert. Der 14,3 km lange Rundkurs mit zahlreichen engen Kurven und kurzen, aber heftigen Anstiegen sorgte für ein veritables Ausscheidungsrennen. Zahlreiche Mitfavoriten, darunter auch Jasper Philipsen, Julian Alaphilippe oder der letztjährige WM-Zweite Christoph Laporte verloren den Anschluss schon über 100 km vor dem Ziel.

Auch der Schweizer Leader Marc Hirschi wurde zu diesem Zeitpunkt bereits distanziert. Der Berner beendete das kräftezehrende Rennen wie zahlreiche Konkurrenten nicht. Von den fast 200 gestarteten Fahrern erreichten das Ziel nur gerade deren 51.

Rad-WM

SRF zwei, sportlive, 06.08.2023, 13:05 Uhr ; 

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