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Schweizer beim Heimrennen Die einen hoffen auf Freiheiten, die anderen auf den Exploit

An der Tour de Romandie geniessen die Schweizer Radprofis oftmals etwas mehr Freiheiten. Allen voran Marc Hirschi.

Nach dem starken Auftritt in Lüttich (6.) ging es für Marc Hirschi direkt weiter in die Westschweiz. Der Berner scheint seine Form rechtzeitig vor seiner Premieren-Teilnahme an der Tour de Romandie gefunden zu haben. Den Sieg von Tadej Pogacar hatte Hirschi zusammen mit dem stark besetzten UAE-Team-Emirates am Sonntag mit einer taktischen Meisterleistung perfekt vorbereitet.

Das Team des 22-jährigen Schweizers ist auch in der Romandie wieder stark besetzt. In der Heimat werden die Augen aber insbesondere auf Hirschi gerichtet sein – das weiss auch sein Team. «Natürlich kommt es auf Leistung an, aber beim Heimrennen bekommt man immer etwas mehr Freiheiten. Und diese werde ich in der Romandie auch bekommen», blickt Hirschi voraus.

Die Westschweizer Rundfahrt bietet Hirschi im Optimalfall nicht nur die Gelegenheit, seinen ersten Saisonsieg anzupeilen. Er freut sich auch darauf, einige bekannte Gesichter wieder zu sehen. «Es ist sehr schön wieder einmal die Gelegenheit zu haben, mit ein paar Trainingskollegen von früher ein Rennen zu bestreiten.»

Die Westschweiz als wichtiges Schaufenster

Hirschi meint damit auch Fahrer aus dem 7-köpfigen Team von Swiss Cycling. Für den Schweizer Verband ist es nach 2019 das zweite Mal, dass er mit einem Nationalteam an den zwei Schweizer Rundfahrten starten darf.

Neben den beiden Bahn-Spezialisten Claudio Imhof und Cyrille Thièry oder Mountainbiker Mathias Flückiger haben in diesem auch Joab Schneiter und Joel Suter Unterschlupf gefunden. Die beiden 22-jährigen Nachwuchshoffnungen stammen wie Hirschi aus dem Kanton Bern, haben den Sprung in ein World-Tour-Team bisher aber noch nicht geschafft.

Mathias Flückiger, Joab Schneiter, Matthias Reutimann.
Legende: Gehören zum Septett von Swiss Cycling Mathias Flückiger, Joab Schneiter, Matthias Reutimann. Keystone

Für Michael Albasini ist deshalb wichtig, dass seine Schützlinge das Rampenlicht suchen. Er erwarte eine offensive Fahrweise, so der 40-Jährige, der seinen Einstand als Nationaltrainer geben wird. «Sie wollen und sollen das Schaufenster nützen.» Das Schweizer Team wird von Simon Pellaud und Matthias Reutimann komplettiert.

Schweizer Trümpfe im Kampf gegen die Uhr

Auf der Rechnung haben muss man auch Routinier und Zeitfahrspezialist Stefan Küng. Der Thurgauer hat bereits drei Tour-de-Romandie-Etappensiege in seinem Palmarès, im Kampf gegen die Uhr konnte er in der Westschweiz aber noch nie gewinnen. Diesmal hat er am Dienstag gleich zu Beginn in Olon sowie zum Abschluss in Freiburg die Chance, diese Lücke zu schliessen.

Auch wenn die internationale Konkurrenz mit Filippo Ganna, Rohan Dennis oder Remi Cavagna hochkarätig ist, darf sich auch Stefan Bissegger Chancen auf eine Top-Klassierung ausrechnen. Der 22-Jährige gewann im März das Zeitfahren bei Paris – Nizza und ist damit bisher der einzige Schweizer Saisonsieger auf Stufe World Tour.

Stefan Bissegger fuhr bei Paris - Nizza ins Rampenlicht.
Legende: Erster Profisieg und Gelbes Trikot Stefan Bissegger fuhr bei Paris - Nizza ins Rampenlicht. Bereits bei der UAE-Tour überzeugte er im Zeitfahren als Zweiter. imago images

SRF zwei, sportflash, 26.04.2021, 20:00 Uhr ; 

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