In Abwesenheit von Olympiasieger Tom Pidcock (GBR) und Alleskönner Mathieu van der Poel (NED) wurden die Schweizer ihrer Favoritenrolle im Cross-Country-Rennen an der WM im Val di Sole mehr als gerecht. Das bessere Ende im Vergleich mit Mathias Flückiger behielt Nino Schurter für sich. Der 35-Jährige düpierte seinen Landsmann in der letzten Abfahrt mit einem gekonnten Überholmanöver und verwies den Oberaargauer im Schlusssprint auf den Silber-Platz.
Für Schurter ist es die 9. Goldmedaille an Weltmeisterschaften im Cross Country. An den Olympischen Spielen in Tokio hatte er noch mit dem undankbaren 4. Platz vorliebnehmen müssen. Flückiger dagegen scheint den 2. Platz für sich gepachtet zu haben. Zum dritten Mal in Folge errang er WM-Silber, auch bei Olympia war er Zweiter geworden.
Zuerst Verbündete, dann Gegner
Bereits zu Beginn der zweiten von sechs Runden hatte sich das Duo von der Konkurrenz abgesetzt. In der Folge arbeiteten Schurter und Flückiger gut zusammen und bauten den Vorsprung kontinuierlich aus. Der drittplatzierte Franzose Victor Koretzky verlor im Ziel 1:14 Minuten auf den Bündner.
Vor zwei Jahren in Mont Sainte-Anne (CAN) hatten die beiden bereits einmal die ersten beiden Plätze belegt. Auch da gewann Schurter vor Flückiger. Die Schweizer führten im Val di Sole eine Tradition weiter: Seit 2011 gab es bei den Männern in jedem Cross-Country-Rennen mindestens einmal Edelmetall.