Zum Inhalt springen

Header

Video
Philipsen im Sprint zum vierten Mal nicht zu schlagen
Aus Sport-Clip vom 12.07.2023.
abspielen. Laufzeit 41 Sekunden.
Inhalt

Sprintkönig Jasper Philipsen Von «Jasper the Disaster» zu «Jasper the Master»

Am Belgier führt im Sprint derzeit kein Weg vorbei. Vor zwei Jahren vergoss er an der Tour noch Tränen der Enttäuschung.

Jasper Philipsen hat der Tour de France bisher eindrücklich seinen Stempel aufgedrückt. Vier Tagessiege hat der belgische Top-Sprinter bereits auf seinem Konto. Das war zuletzt Tour-Rekordsieger Mark Cavendish vor zwei Jahren gelungen. Allerdings benötigte der Brite 13 Etappen für dieses Kunststück.

«Es ist eine unglaubliche Tour bisher. Ich kann gar nicht begreifen, wie gut es läuft. Ich bin sehr stolz und zufrieden mit meiner Form», sagte der 25-Jährige nach seinem vierten Streich auf der 11. Etappe.

Philipsens Dominanz ist umso erstaunlicher, weil an der Frankreich-Rundfahrt zahlreiche andere Top-Athleten aus der Sprintgarde dabei sind. Darunter sind Namen wie Dylan Groenewegen, Caleb Ewan oder Fabio Jakobsen, um nur einige davon zu nennen.

Nicht alle sind begeistert

Ganz ohne Nebengeräusche sind die Erfolge von Philipsen in den vergangenen Tagen allerdings nicht geblieben. Seine Fahrweise ist umstritten. Bereits bei seinem ersten Tagessieg bei der 3. Etappe sorgte ein Manöver des Belgiers für leichte Diskussionen. Nach seinem Triumph auf dem 7. Teilstück legten dann sogar zwei Teams Protest ein, fanden – zum Erstaunen einiger Teamchefs – aber kein Gehör bei der Jury.

Keine Diskussionen gab es nach Philipsens vorerst letztem Etappensieg am Mittwoch. Die belgische Wattmaschine war im Finale für einmal auf sich allein gestellt, siegte aber dennoch mit mehr als einer Radlänge Vorsprung. Den Unterschied machte er nicht nur mit seiner unbändigen Kraft, sondern auch mit seinem taktischen Gespür.

So gut wie heuer lief es dem Belgier an der Tour nicht immer. 2019 beendete er die Rundfahrt bei seiner Premiere nicht. Zwei Jahre später stand er als grosse Sprinthoffnung am Start, musste sich aber mit Ehrenplätzen begnügen. Je dreimal wurde er Zweiter und Dritter. Auf den Champs-Élysées flossen Tränen der Enttäuschung.

Jasper Philipsen.
Legende: Tränen der Enttäuschung Jasper Philipsen nach dem Ende der Tour 2021. imago images/Archiv

Wiederum ein Jahr später brach Philipsen den Bann. Allerdings erst in der dritten Woche. Er gewann nicht nur das 15. Teilstück, sondern auch die Schlussetappe mit der prestigeträchtigen Ankunft auf «Les Champs».

Heuer knüpfte der Teamkollege von Silvan Dillier auf eindrückliche Weise an diese Erfolge an. Spätestens jetzt hat sein Übername «Jasper the Disaster», die er in einer im Juni erschienenen Netflix-Dokumentation über die Tour de France 2022 erhielt, keine Gültigkeit mehr.

SRF info, sportlive, 12.07.2023, 15:00 Uhr;

Meistgelesene Artikel