Ein slowenischer Doppelerfolg bei der ersten Bergankunft der Tour de France : Ex-Skispringer Primoz Roglic gewinnt die 4. Etappe vor Supertalent Tadej Pogacar. Zwei Fahrer aus einem 2-Millionen-Land ohne grosse Radsport-Tradition. Eine goldene Generation?
Hier der ehemalige Skispringer Roglic, der zu den Favoriten auf den Tour-Sieg gehört. Und da der erst 21-jährige Pogacar, der bei der letzten Vuelta als jüngster Fahrer 3 Etappen bei einer grossen Rundfahrt gewann. Daneben spielen mit Matej Mohoric und Jan Polanc zwei weitere Slowenen eine wichtige Rolle in ihren Tour-Teams.
Welche Rolle spielt Slowenien in der Blutdopingaffäre?
So weit, so gut. Doch nun zum unangenehmen Teil der Erfolgsgeschichte. Denn der slowenische Radsport wird auch von einem Verdacht begleitet – Stichwort: Operation Aderlass.
Die beiden slowenischen Radprofis Kristijan Koren und Borut Bozic wurden im letzten Herbst vom Weltverband UCI für 2 Jahre gesperrt. Sie gelten als Kunden des Erfurter Sportmediziners Mark S., der im Zentrum der Blutdopingaffäre steht. Auch der Kroate Kristijan Durasek, ein Ex-Kollege von Pogacar, wurde für 4 Jahre gesperrt.
Roglic mit Kontakt zu verdächtigtem Manager
Weiter hat die UCI Untersuchungen gegen den slowenischen Rad-Manager Milan Erzen eingeleitet. Brisant: Erzen war der Chefcoach des unterklassigen Teams Adria Mobil, als Roglic 2013 seine «zweite» Karriere begann.
Roglic jedoch spielte die Verbindung zu Erzen in der Vergangenheit herunter. Grossen Kontakt habe es nicht gegeben, so der neue Stern am Rad-Himmel. Auch wurden weder Roglic noch Pogacar in Verbindung mit der Operation Aderlass gebracht.
Inzwischen hält Roglic bei 41 Siegen auf Profi-Stufe. Der Vuelta-Gesamtsieg im Vorjahr markierte den bisherigen Höhepunkt seiner Karriere.