Ricarda Bauernfeind, Teamkollegin von Elise Chabbey bei Canyon/SRAM Racing, hat bei der Tour de France Femmes ihren bislang grössten Karriereerfolg gefeiert. Die 23-jährige Kletterspezialistin aus Deutschland siegte am Donnerstag überraschend auf der fünften Etappe über 126,1 Kilometer von Onet-Le-Château nach Albi. Einen deutschen Doppelsieg machte Marlen Reusser (SD Worx) zunichte. Die Bernerin gewann den Sprint um Platz 2 gegen Liane Lippert (Movistar).
Das Duo war 5 Kilometer vor dem Ziel aus dem Feld ausgerissen, konnte Bauernfeind, die ihre Solo-Attacke ihrerseits 36 Kilometer vor der Ankunft in Albi lanciert hatte, an der Spitze aber nicht mehr einholen. Bauernfeind rettete 22 Sekunden ihres Vorsprungs über den Zielstrich.
«Ich weiss gar nicht genau, wie das passierte, dass ich plötzlich vor dem Feld fuhr», erklärte Reusser im Ziel. Weil sich im Feld Teamkollegin und Leaderin Lotte Kopecky befand und deren Zeitabstand zu Lippert nicht zu gross werden durfte, habe sie nicht mitgeführt, so die 31-jährige Olympiazweite im Zeitfahren.
Kopecky bleibt in Gelb – Wiebes out
Mit 49 Sekunden Vorsprung behält die Belgierin Kopecky das Gelbe Trikot. Erste Verfolgerin ist neu dank einer kleinen Zeitbonifikation die Südafrikanerin Ashleigh Moolman Pasio (Soudal Quick-Step). Die Niederländerin Lorena Wiebes, die die dritte Etappe gewonnen hatte, musste die Tour wegen Magenproblemen vor dem Start am Donnerstag aufgeben.
Reusser belegt im Gesamtklassement neu Platz 23, weist mit über 5 Minuten aber weiterhin einen stattlichen Rückstand auf. Chabbey büsste viel Zeit ein und ist mit einer Hypothek von 15:49 Minuten auf Gesamtrang 38 anzutreffen (Etappe: 64.).
