Ab Freitag ist Marlen Reusser zurück auf der grossen Bühne. Rund einen Monat nach ihrer turbulenten WM mit der Aufgabe im Zeitfahren und dem 4. Rang im Strassenrennen nimmt die 31-Jährige die dreitägige Tour de Romandie Féminin (alle Infos gibt's hier ) unter die Räder – und das wieder äusserst motiviert.
«Es geht mir viel besser als in Glasgow, ich habe mich gut erholt», erzählt Reusser, die in Schottland aufgrund mentaler Erschöpfung aufgegeben hatte. «Ich habe meine Lehren daraus gezogen. Alle haben mal Auf und Abs in ihrem Leben. Ich habe gelernt, dass ich schon vorher anders hätte reagieren müssen.»
Nun fühle sie sich fit und freue sich auf die World-Tour-Rundfahrt in der Westschweiz. Es wird das 2. Rennen für die Bernerin seit der WM, und sie startet mit hohen Ambitionen.
Reusser will das Heim-Double
Die Fahrerin des SD-Worx-Teams, die bereits die Tour de Suisse für sich entscheiden konnte, sagte am Donnerstagnachmittag: «Wir hatten das Teammeeting noch nicht. Aber ich hoffe sehr, dass ich ums Gesamtklassement fahren kann.» Mit einem Sieg an der zweiten Rundfahrt des Landes würde Reusser Historisches schaffen.
Bis zur aufsehenerregenden WM war dieses Jahr für die Schweizerin sehr erfolgreich verlaufen. Nach dem Gesamtsieg an der Tour de Suisse glänzte sie an der Tour de France mit dem Sieg im Zeitfahren, im Frühling hatte sie mit Gent – Wevelgem zudem ihren ersten Klassiker gewonnen.
In der Westschweiz könnte sie nun an diese Erfolge anknüpfen und die Saison – nach der Tour de Romandie steht nur noch die EM auf dem Programm, auf die sich Reusser nach eigener Aussage nicht so sehr freut wie auf die Heim-Rundfahrt – auf ein versöhnliches Ende zusteuern.