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Tour de Suisse der Frauen Können Neff und Co. für den gewünschten Schub sorgen?

In Abwesenheit der Zugpferde Marlen Reusser und Elise Chabbey ruhen die Schweizer Hoffnungen auf den Mountainbikerinnen.

Die zweite Auflage der wiederbelebten Tour de Suisse der Frauen beginnt am Samstag in Vaduz ohne die Schweizer Aushängeschilder. Das Fehlen von Marlen Reusser und Elise Chabbey ist für die Organisatoren ein herber Rückschlag im Kampf um mehr Aufmerksamkeit.

Mit Reusser und Chabbey hätte die Schweiz gleich zwei Asse mit Chancen auf den Gesamtsieg an der vier Etappen umfassenden Rundfahrt gehabt. Doch die beiden besten Schweizerinnen fehlen.

Video
Archiv: Chabbey verpasst Gesamtsieg an der Tour de Suisse 2021
Aus Sportpanorama vom 06.06.2021.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 5 Sekunden.

«Wenn man krank ist, ist man krank»

Reusser musste am Dienstag nach einem positiven Corona-Test krankheitsbedingt Forfait erklären. Chabbey darf dagegen nicht starten: Die 29-jährige Genferin wird von ihrem Team Canyon/SRAM Racing für den Giro d'Italia (30. Juni bis 10. Juli) und die France (24. bis 31. Juli) geschont.

Olivier Senn, Direktor der Tour de Suisse, bedauert das Fehlen der beiden Zugpferde. «Es ist natürlich ein Rückschlag. Aber so ist es halt im Sport. Wenn man krank ist, ist man krank», so Senn, der Reusser den Sieg durchaus zugetraut hätte.

Marlen Reusser
Legende: Die grosse Abwesende Marlen Reusser, Olympia-Silbermedaillengewinnerin im Zeitfahren, muss wegen Corona passen. Freshfocus/Benoit Doppagne

Ab 2023 mit World-Tour-Status

Umso bitterer sind die Ausfälle, weil die Tour de Suisse der Frauen weiter aufgewertet wird. Vor einem Jahr fand die Rundfahrt im Rahmenprogramm des Männerrennens an nur zwei Tagen statt. Dieses Jahr funktioniert sie nun eigenständig und ist viertägig – noch als Rennen der zweithöchsten Kategorie. Kurz vor dem Start hat der Rad-Weltverband UCI aber zur Freude der Organisatoren mitgeteilt, dass sie ab 2023 in die höchste Kategorie, die World Tour, aufgenommen wird.

Senn ist auf Publizität und die Akzeptanz der Zuschauerinnen und Zuschauer angewiesen. Das Rennen kann nur stattfinden, weil die Organisatoren eine Anschubfinanzierung unter anderem vom Bund erhalten haben. Erst ab dem vierten Jahr muss das Rennen selbsttragend sein.

TV-Hinweis

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SRF überträgt die Tour de Suisse der Frauen wie folgt live:

  • Samstag, 19:25 Uhr, SRF info/SRF zwei: 1. Etappe, Vaduz – Vaduz
  • Sonntag, 11:10 Uhr, SRF zwei: 2. Etappe, Einzelzeitfahren in Vaduz
  • Montag, 15:35 Uhr, SRF zwei: 3. Etappe, Vaduz – Chur
  • Dienstag, 15:35 Uhr, SRF zwei: 4. Etappe, Chur – Lenz

Steven Krucker und Sven Montgomery bilden das Kommentatoren-Duo. Alle Rennen können Sie wie gewohnt auch als Livestream auf srf.ch/sport und in der Sport App verfolgen.

Neff im Fokus

In Abwesenheit von Reusser und Chabbey richtet sich der Fokus aus Schweizer Sicht auf die erfolgreichen Mountainbikerinnen um Olympiasiegerin Jolanda Neff. Die Ostschweizerin, die für das Schweizer Nationalteam an den Start geht, hat schon mehrmals bewiesen, dass sie auch auf der Strasse auftrumpfen kann.

Nationaltrainer Edi Telser ist zuversichtlich, dass Neff sowie die Olympia-Zweite Sina Frei und die Olympia-Dritte Linda Indergand das Rennen gestalten können. «Wir werden trotz des Ausfalls von Marlen versuchen, ein aktives Rennen zu fahren – insbesondere bei der ersten Etappe in Vaduz. Sowohl die Strecke als auch die kurze Renndauer kommen den Bikerinnen entgegen.»

Video
Neff: «Kann wegen des Zeitfahrens noch keine Prognose abgeben»
Aus Sport-Clip vom 18.06.2022.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 34 Sekunden.

Nach dem Rundkurs in Vaduz steht am Sonntag auf derselben Strecke wie gleichentags bei den Männern ein Einzelzeitfahren im Programm. Anschliessend geht es am Montag von Liechtenstein nach Chur und zum Abschluss nach Lenz. Insgesamt haben die Fahrerinnen an den vier Tagen 296 km zu bewältigen.

Radio SRF 3, 14.06.2022, Abendbulletin, 17:10 Uhr;

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