Es war eine skurrile Szene im Zielraum der 15. Etappe der Tour de France: Julian Alaphilippe reckte die Arme gegen den Himmel, ballte die Faust und stiess einen lauten Freudenschrei aus. Er glaubte, den Tagessieg im Sprint eingeheimst zu haben – doch zwei Ausreisser, die Belgier Tim Wellens und Victor Campenaerts, waren schon im Ziel; Wellens bereits über anderthalb Minuten.
Nach dem Rennen erklärte Alaphilippe vom Schweizer Team Tudor die Aktion: «Leider funktionierte das Funkgerät nach dem Sturz nicht mehr, also habe ich – wie ein Idiot – den Sprint angezogen, um zu gewinnen, und voilà.»
Schulter selbst eingerenkt
Der frühere Doppelweltmeister war zu Beginn der Etappe auf einer Kopfsteininsel gestürzt und hatte sich die Schulter ausgerenkt. «Ich erinnerte mich daran, wie sie es im Spital gemacht hatten, und konnte die Schulter selbst wieder einrenken. Danach habe ich gekämpft, weil meine Beine gut waren», erklärte er und kündigte an, nach dem Ruhetag am Dienstag weiterzufahren.
Dass er als erster Franzose in diesem Jahr auf das Etappenpodest kam, tröstete den 32-Jährigen nicht: Er hat 2025 noch keinen Sieg für sein neues Team eingefahren, bleibt aber «bis Paris hochmotiviert».