Eigentlich hat Stefan Küng Paris - Roubaix vor einigen Jahren zu seiner grossen Liebe erklärt . Auf den Kopfsteinpflastern, den «Pavés», seien seine Hände im Gegensatz zu vielen Konkurrenten schmerzresistent.
Küngs Kiefer ist es nicht. Er steht am Ende der Begründung, weshalb die Liebeserklärung des Thurgauers an die «Hölle des Nordens» mit einem «eigentlich» eingeleitet werden muss. Im Vorjahr beendete ein Sturz Küngs Ambitionen und führte zum Kieferbruch.
Ich habe mit den Kräften nicht gut gehaushaltet.
Schon zuvor war ihm das französische Radsport-Monument nicht freundlich gesinnt gewesen. 2017 setzte ihn ein Defekt ausser Gefecht, wieder ein Jahr zuvor verlor der frühere BMC-Edelhelfer viel Zeit.
Als Leader des Groupama-Teams startet Küng in neuer Rolle. Er weiss, dass sich damit auch die Taktik ändert: «In der Vergangenheit habe ich mit den Kräften nicht gut gehaushaltet», erkennt Küng selbstkritisch.
Derselbe Fehler führte in der Vorwoche an der Flandern-Rundfahrt zu Krämpfen. Dies soll sich auf den Kopfsteinpflastern seiner Liebe ändern. Und das «eigentlich» ein für alle Mal streichen.