Mit den Siegen an der Tour de Romandie (2018 und 2019), am Tirreno-Adriatico (2019) und an der UAE Tour (2019) feierte Primoz Roglic seine ersten Erfolge an bedeutenden Rundfahrten. An der Vuelta fuhr der 29-Jährige nun seinen bisher grössten Sieg ein. Damit schrieb er slowenische Sportgeschichte. Als erster Radprofi seines Landes gewann er eine Grand Tour.
Am Giro schwanden die Kräfte
Am Giro d'Italia hatte er im Mai den angestrebten Gesamtsieg als Dritter noch verpasst. Der als Mitfavorit gestartete Roglic fuhr an der Italien-Rundfahrt zwar während 5 Tagen im Leadertrikot. In den Bergen schwanden dann aber seine Kräfte, Richard Carapaz (ECU) und Vincenzo Nibali (ITA) zogen am Slowenen vorbei.
An der Vuelta holte er das Verpasste nun eindrücklich nach. Mit dem souveränen Sieg im Zeitfahren (10.Etappe) übernahm er das «Rote Trikot». In der Folge verteidigte er seine Führung auch in den happigen Bergetappen erfolgreich.
Roglics Triumph an der Spanien-Rundfahrt ist die Krönung eines steilen Aufstieges. Bis 2011 war er ein talentierter Skispringer, der sein Können unter anderem mit dem Junioren-Weltmeistertitel 2007 unter Beweis stellte. Erst 2012 startete Roglic seine Rad-Karriere. Seinen ersten Profivertrag erhielt er 2013.
Sein Weg als Radsportler ist phänomenal.
Hinter dem märchenhaft anmutenden Weg vom Skispringer zum Radprofi steckt eine natürliche Begabung. «Im Ausdauersport war ich immer gut, ich bin aber vornehmlich gelaufen», erzählte er einmal. Seine Kapazitäten erreichten bei einer Messung enorme Werte.
Diese Qualitäten spielt Roglic mittlerweile voll aus. «Sein Weg als Radsportler ist phänomenal», sagt Merijn Zeeman, Sportdirektor seines Teams Jumbo-Visma. Mit dem Sieg an der Vuelta hat er endgültig bewiesen, dass er aktuell zu den Besten seines Faches gehört. So dürfte er nächstes Jahr auch an der Tour de France zu den heissesten Anwärtern zählen.
Sendebezug: Radio SRF 1, Nachmittagsbulletin, 12.09.19, 17:12 Uhr