- Remco Evenepoel (BEL) verteidigt an der Rad-WM in Zürich seinen Titel im Zeitfahren vor den Italienern Filippo Ganna und Edoardo Affini.
- Die beiden Schweizer Stefan Küng (8.) und Stefan Bissegger (29). verpassen die angestrebte Medaille deutlich.
- Medaillen gibt es für die Schweiz bei der U23 der Frauen (Jasmine Liechti) und im Para-Zeitfahren (Franziska Matile-Dörig) .
Remco Evenepoel bleibt in diesem Jahr bei den Grossanlässen eine Klasse für sich: Nach den beiden Olympiagoldmedaillen in Paris im Zeitfahren und im Strassenrennen war der Belgier auch im WM-Zeitfahren in Zürich nicht zu schlagen.
Dabei liess er sich auch kurz vor dem Start nicht aus der Ruhe bringen, als plötzlich seine Kette vom vorderen Kettenblatt gesprungen war und erst Sekunden vor der Abfahrt wieder eingesetzt werden konnte.
Evenepoel lag bei sämtlichen Zwischenzeiten vorne und rettete schliesslich 6,43 Sekunden Vorsprung auf den zweifachen Weltmeister Filippo Ganna ins Ziel. Der Italiener war der einzige, der mit Evenepoel mithalten konnte.
Gannas Landsmann Edoardo Affini verlor als Dritter schon über 54 Sekunden. 4. wurde der hoch gehandelte Joshua Tarling. Der Brite büsste am Berg mehr Zeit ein als erwartet.
Küng mit Höhen und Tiefen
Stefan Küng erlebte ein Auf und Ab. Bei der 1. Zwischenzeit noch bei den Leuten, verlor der Ostschweizer beim Aufstieg auf den Pfannenstiel sehr viel Zeit und wies nach dem 2. Abschnitt einen Rückstand von über einer Minute auf. Die Medaillen schienen weit weg.
Doch in der Abfahrt hinunter ans Zürichsee-Ufer holte Küng auf und befand sich plötzlich wieder in Schlagdistanz zu Edelmetall. Auf dem Schlussabschnitt wurde Küng dann aber durchgereicht und kam mit einem Rückstand von 1:48,34 Minuten nicht über Rang 8 hinaus. Auf das Podest fehlten 53 Sekunden.
Auch Primoz Roglic als 12. spürte offenbar die Strapazen der Vuelta. Sloweniens Zeitfahr-Olympiasieger 2021 war nie auf Medaillenkurs.
Geschwächter Bissegger chancenlos
Eine weitere Enttäuschung setzte es für Stefan Bissegger ab. Der Zeitfahr-Europameister von 2022, der schon an der EM vor knapp 2 Wochen in Belgien nicht zuletzt wegen einsetzendem Regen Pech bekundet und eine Medaille verpasst hatte, kam nicht wie gewünscht auf Touren. Er verlor kontinuierlich Zeit und wurde schliesslich 29.
Dem Thurgauer war anzumerken, dass er nach einer Erkältung im Vorfeld nicht in Vollbesitz seiner Kräfte und deshalb chancenlos im Kampf um die Medaillen war.
So geht es weiter
Für die Männer steht am kommenden Sonntag, 29. September, das Strassenrennen auf dem Programm (live bei SRF). Während Küng auf eine zweite Medaillen-Chance an der Heim-WM hofft, peilt Evenepoel wie an Olympia das Kunststück an, zweimal Gold zu gewinnen.