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Zweiter an Tour de Romandie Gino Mäder, ein erfrischend anderer Radfahrer

Der 25-Jährige gehört zu den grössten Schweizer Rad-Hoffnungen. Für ihn zählen aber nicht nur Siege.

Am Sonntag durfte Gino Mäder ein weiteres Highlight in seiner noch jungen Karriere feiern. In Villars beendete der 25-Jährige die Tour de Romandie hinter dem russischen Gesamtsieger Alexander Wlassow auf dem starken 2. Platz. Im letzten Jahr hatte er bereits mit Etappensiegen am Giro d’Italia und an der Tour de Suisse für Furore gesorgt.

Hirschi ist voll des Lobes

An der Tour de Romandie stellte Mäder seine Qualitäten als starker Rundfahrten-Fahrer unter Beweis. Der gebürtige Ostschweizer hat das Zeug, im Gesamtklassement ganz vorne mitzufahren. In diesem Sommer soll der Bahrain-Victorious-Profi nun sein Debüt an der Tour de France geben.

Marc Hirschi, mit dem sich Mäder schon in Jugendzeiten auf dem Rad duellierte, ist voll des Lobes für seinen Landsmann und nennt eine seiner grössten Qualitäten: «Er kann sich sehr gut erholen. In einer Rundfahrt wird er gegen Ende eher noch besser. Das ist sehr speziell.»

Er muss vielleicht noch ein bisschen lernen, die Ellbogen auszufahren, und ein bisschen härter werden.
Autor: Sandra Mäder Mutter von Gino

An der Tour de Romandie war Mäder als Leader seines Teams am Start. Mit seinem 2. Platz dankte er für dieses Vertrauen. Zu seinem Naturell passt diese Führungsrolle allerdings nicht unbedingt. «Gino ist sehr sensibel. Er versucht immer, mehr für die anderen zu machen. Das könnte vielleicht ein Nachteil sein, wenn man Leader ist. Aber er ist intelligent genug, um das noch zu lernen», sagte der ehemalige Nationaltrainer Daniel Gisiger.

Auch Mäders Mutter Sandra ortet in diesem Bereich das grösste Steigerungspotenzial ihres Sohnes: «Er muss vielleicht noch ein bisschen lernen, die Ellbogen auszufahren, und ein bisschen härter werden.» Ginos Art sieht sie dennoch viel mehr als Stärke denn als Schwäche an.

Engagement für Gletscher

Bei allem Ehrgeiz ist der Radsport nicht alles in Mäders Leben. Er liebt Gedichte, die Mathematik und engagiert sich für die Umwelt. So zahlt er in den Rennen für jeden Fahrer, den er hinter sich lässt, einen Franken für den Erhalt der Schweizer Gletscher. «Es gibt immer mehr Leute in meiner Generation, die der Umwelt Sorge tragen wollen, die sich auch für andere Sachen begeistern können als nur Radfahren.»

SRF zwei, Sportpanorama, 01.05.22, 19:00 Uhr ; 

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