Die ersten 9 Tour-de-France-Etappen haben an der Spitze des Gesamtklassements noch nicht zu den ganz grossen Abständen geführt. Die ersten 9 Fahrer sind alle innerhalb von 115 Sekunden klassiert. Der heisseste Sieganwärter, der Slowene Tadej Pogacar, hat sich bereits in eine optimale Lage manövriert. Seit der 6. Etappe ist der Sieger der letzten beiden Austragungen Leader, seine Verfolger liegen 39 Sekunden und mehr zurück.
«Pogacar hat sich vor allem mit Bonifikationen Sekunde um Sekunde erkämpft. Aber so richtig distanziert hat er seine Konkurrenten noch nicht», analysiert SRF-Rad-Experte David Loosli am 2. von 3 Ruhetagen. Als grössten Konkurrenten von Team-Emirates-Captain Pogacar sieht Loosli den aktuell zweitplatzierten Jumbo-Visma-Profi Jonas Vingegaard aus Dänemark: «Er fuhr bislang sehr stark und hat sich selten einmal abhängen lassen.»
Bis am Donnerstag geht es rund
Loosli erwartet, dass es in den kommenden Tagen zum Grosskampf zwischen den Anwärtern für den Gesamtsieg kommen dürfte: «Ich gehe davon aus, dass die nächsten 3 Tage rennentscheidend sein werden.» Nach einer mittelschweren Etappe am Dienstag geht es am Mittwoch und Donnerstag im Hochgebirge so richtig zur Sache. «Wer am Donnerstag im Aufstieg zur Alpe d'Huez eine Möglichkeit sieht, wird zuschlagen», glaubt der ehemalige Berner Radprofi.
Und was ist von den Schweizer Fahrern noch zu erwarten? «Stefan Küng ist eingebunden mit Helferaufgaben für David Gaudu (aktuell Gesamt-Fünfter; die Red.). Ich kann mir aber vorstellen, dass insbesondere Stefan Bissegger etwas Auslauf bekommt», sagt Loosli.
Weshalb der SRF-Experte mit dem bisher Gezeigten der Schweizer nicht ganz zufrieden ist und welche Schlüsselstellen neben der Alpe d'Huez noch auf die Fahrer warten, erfahren Sie in den beiden Videos.
