«Wir sind alle am Boden zerstört», sagte der niedergeschlagene Equipenchef Andy Kistler. «Das war eine Art Super-GAU. Ohne nichts dazustehen, ist eine sportliche Katastrophe.»
Zwei Abwürfe und ein Streichresultat hätte sich die nach den ersten zwei Tagen führende Schweizer Mannschaft an den Weltmeisterschaften leisten können, um den Titel zu holen und Geschichte zu schreiben.
Mehr offen kann eine Türe gar nicht sein.
Doch bereits nach den 13 Strafpunkten von Startreiter Werner Muff mit Daimler und dem Ausscheiden von Janika Sprunger nach zwei Verweigerungen war der Traum von Gold geplatzt, die Medaillenränge lagen in weiter Ferne.
«Wir hatten alles in der Hand, hätten unsere Stärken ausspielen können. Mehr offen kann eine Türe gar nicht sein», hielt Kistler fest. «Einen solchen Tag wird man in einem Sportlerleben nicht vergessen können.»
Kistler nahm zwar seine Equipe in Schutz, fand aber Worte der Selbstkritik. Im Nachhinein würde er Muff nicht mehr als Startreiter aufstellen. Im Jagdspringen, der ersten Prüfung, hatte Sprunger souverän eröffnet und somit etwas Druck weggenommen.
Besiegt Fuchs den Fluch?
Damit geht die schwarze Serie an Weltmeisterschaften weiter: Nur eine einzige WM-Medaille ziert das Palmares der Schweizer Springreiter: Bronze im Team 1994 in Den Haag (Ho). Während an Europameisterschaften und Olympischen Spielen regelmässig Edelmetall eingefahren wird, will es an der WM einfach nicht klappen.
Eine Chance bleibt noch: Martin Fuchs liegt im Einzelspringen auf Podestkurs. Er belegt vor den abschliessenden beiden Runden am Sonntag Platz 3.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 21.09.2018, 21:00 Uhr.