An der Ruder-WM (25. August bis 1. September) in Linz werden alle Augen auf das Duo Roman Röösli und Barnabé Delarze gerichtet sein. Das aktuell erfolgreichste Schweizer Boot könnte im umkämpften Doppelzweier nach 34 Jahren endlich wieder eine WM-Medaille für die Schweiz holen. Sollte diese golden sein, hätte die Schweiz sogar nach 53 Jahren wieder einen WM-Titel im Doppelzweier zu feiern.
Ein durchaus realistisches Szenario, denn mit EM-Silber, zwei Weltcup-Siegen und dem Sieg im Gesamtweltcup zeigte das eingespielte Team bisher eine überragende Saison. Dem 25-jährigen Luzerner Röösli ist bewusst, dass ein grosser Druck auf ihnen lastet: «Spätestens nach dieser Saison haben uns alle auf dem Radar.»
Warum es so schwierig ist, im Doppelzweier eine Medaille im Titelwettkampf zu holen, erfahren sie im Audio oben.
Schweizer Boote mit Ambitionen
Neben Röösli/Delarze stehen 7 weitere Boote für die Schweiz in Oberösterreich im Einsatz. Der Schweizer Ruderverband hat sein Ziel klar formuliert: je drei Medaillen und Quotenplätze für Olympia 2020 sichern.
Frauen
- Jeannine Gmelin (Einer): Nach einem überzeugendem Aufritt an der EM in Luzern (Silber) zählt die 29-jährige Einzelkämpferin aus Uster zu den Schweizer WM-Medaillenhoffnungen.
- Frédérique Rol/Patricia Merz (Doppelzweier Leichtgewichte): Das Duo strebt in der einzigen olympischen Ruderdisziplin im Leichtgewicht mindestens einen Platz unter den Top 7 an, denn damit könnten sie sich einen Olympia-Quotenplatz sichern.
- Pascale Walker/Sofia Meakin (Doppelzweier): Das Zweiergespann ist erst seit dem 1. August gemeinsam im Boot unterwegs und feiert in Linz sein Debüt an einem Titelwettkampf.
Männer
- Nico Stahlberg (Einer): Der Thurgauer möchte an die starke Skiff-Saison 2017 anknüpfen (2 Weltcup-Podestplätze) und visiert einen Rang unter den besten 9 Booten an.
- Jan Schäuble (Einer Leichtgewichte): Mit 19 Jahren ist Schäuble der Jüngste im Bunde. Die WM in Linz soll der Höhepunkt seiner bisher besten Rudersaison in der noch jungen Karriere werden.
- Andri Struzina/Fiorin Rüedi (Doppelzweier Leichtgewicht): Aufgrund von Verletzungen konnte das Duo diese Saison weder die EM noch ein Weltcup-Rennen bestreiten. In Linz erfolgt die Standortbestimmung.
- Augustin Maillefer, Paul Jacquot, Joel Schürch und Markus Kessler (Vierer ohne Steuermann): Das Quartett muss in Linz einen Zacken zulegen, um ein Quotenplatz für Olympia ergattern zu können. Im letzten Weltcup-Rennen zeigten die vier, dass ein Platz unter den Top 8 an der WM möglich ist.
Sendebezug: SRF 1 Abendbulletin vom 22.08.2019 um 18:45 Uhr.