Nach 50 m vergrub Noè Pontis Trainer Massimo Meloni den Kopf in den Händen, nach 100 m blickte er etwas konsterniert auf den Boden und nach 200 m verliess Meloni kopfschüttelnd die Tribüne des Schwimmstadions in Fukuoka.
Was war passiert?
Sein Schützling hatte im WM-Halbfinal über 200 m Schmetterling alles auf eine Karte gesetzt und das Rennen so schnell wie noch nie in Angriff genommen. Zu schnell, wie sich herausstellen sollte. Bei Rennhälfte lag Ponti noch immer in Führung – in einer Zeit, die eine Sekunde unter seinem Schweizer Rekord lag.
Auf der zweiten Rennhälfte büsste der Tessiner jedoch für seinen forschen Beginn, musste die Führung abgeben und wurde bis ins Ziel auf den 6. Rang in seinem Heat durchgereicht. Am Ende resultierte für Ponti in einer Zeit von 1:55,44 Minuten nur der 11. Platz aller Halbfinalisten.
Ponti: «Auf den letzten 25 Metern leer»
«Auf den letzten 25 Metern war ich leer», bilanzierte Ponti nach dem Wettkampf: «Ich habe alles gegeben und war nicht nervös. Aber irgendetwas hat nicht funktioniert.»
Das Halbfinal-Out kommt für den 22-Jährigen einer grossen Enttäuschung gleich. Über die 200-m-Distanz hatte er vor einem Jahr an der WM Rang 4 belegt und vor zwei Jahren an der Kurzbahn-WM Silber gewonnen.
Ponti hatte sich in Fukuoka drei Final-Teilnahmen zum Ziel gesetzt. Nach Rang 13 über 50 m Schmetterling und nun dem 11. Platz über 200 m Schmetterling bleibt ihm nur noch die 100-m-Distanz. Auf seiner Parade-Strecke hat der Tessiner vor zwei Jahren in Tokio Olympia-Bronze gewonnen.