Wenn am Sonntagmorgen auf 1600 Metern über Meer auf der Rigi das höchstgelegene Kranzfest beginnt, dürfen sich die Schwing-Fans gleich im Anschwingen auf einen absoluten Leckerbissen freuen. Der amtierende Innerschweizer Schwingerkönig Joel Wicki greift mit dem Nordostschweizer Giganten Samuel Giger zusammen.
Giger pausiert, Wicki eilt von Sieg zu Sieg
Der Thurgauer Giger gibt auf der Rigi sein Comeback. Im Juni hatte er sich im Training einen Muskelfaserriss in der Zwischenrippenmuskulatur zugezogen und konnte seither kein Fest mehr bestreiten. Der Luzerner Wicki schwebte in dieser Zeit auf der Erfolgswelle: Am Urner Kantonalen, auf dem Stoos und am Innerschweizer feierte er zuletzt drei Kranzfestsiege mit jeweils sechs Siegen.
Mit Wicki und Giger treffen am Sonntag die beiden letzten Rigi-Sieger aufeinander. Der Innerschweizer triumphierte im Vorjahr zum zweiten Mal nach 2018. Sein Nordostschweizer Rivale setzte sich 2021 durch. Allerdings fand das Fest vor zwei Jahren coronabedingt nicht auf der Rigi, sondern auf dem Sportplatz in Ibach statt. Am Sonntag tritt Giger erstmals überhaupt am Originalstandort an.
Reichmuths Premiere
Ebenfalls seine Premiere auf der Rigi erlebt mit Pirmin Reichmuth ein anderer Innerschweizer Trumpf. Der Zuger entschied in diesem Jahr das Ob- und Nidwaldner Kantonalschwingfest für sich. Am letzten Sonntag belegte er beim Innerschweizer Teilverbandsfest hinter dem überlegenen Wicki den 2. Platz.
Insgesamt werden am Sonntag 50 Schwinger aus der Innerschweiz, 20 aus der Nordostschweiz und 20 aus der Südwestschweiz antreten. Unter den NOSV-Gästen befindet sich auch Werner Schlegel, der nach einer am Zürcher Kantonalen erlittenen leichten Knieverletzung wie Giger am Sonntag sein Comeback gibt. Im Vorjahr hatte sich der St. Galler auf der Rigi dank einer starken Leistung den Kranz gesichert.
Kramer fehlt wegen Schulterverletzung
Bei den Südwestschweizern fehlt derweil der wohl grösste Trumpf. Lario Kramer, der am Sonntag seinen 25. Geburtstag feiert, hat sich am Nordostschweizer Teilverbandsfest an der Schulter verletzt. Mit Blick auf den Saisonhöhepunkt, das Unspunnenfest Ende August, verzichtet der Freiburger auf eine Teilnahme auf der Rigi. Letztes Jahr stand er dort im Schlussgang und brachte Wicki an den Rand einer Niederlage, musste sich letztlich aber doch geschlagen geben.