Der Gabentempel am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Mollis ist unweigerlich ein Blickfang. Nicht nur wegen dessen «Bewacher», dem 21 Meter hohen Holz-Muni Max, sondern auch aufgrund der zahlreichen Preise, die im Gebäude zur Schau gestellt sind.
Rund 350 Gaben befinden sich im Holzbau. Hinzu kommen die zehn zu gewinnenden Lebendpreise, angeführt von Siegermuni Zibu. Der finanzielle Wert beläuft sich dabei auf rund eine Million Franken, wie bei den vorherigen Eidgenössischen in Pratteln und Zug.
«Es fühlt sich grossartig an, hier zu stehen», sagt Gabentempel-Chef Jean-Claude Leuba: «Wir sind überwältigt vom Echo, das wir bisher erhalten haben. Wir haben nur positive Rückmeldungen bekommen.»
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Bild 1 von 6. Einzigartiges Erinnerungsstück. Wer noch Sitzgelegenheit für seinen Garten sucht, ist bei dieser Gabe richtig. Bildquelle: Keystone/Gian Ehrenzeller.
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Bild 2 von 6. Ein Muss in jedem Gabentempel. Die Wände des Gabentempels schmücken unzählige Trycheln. Sämtliche mit künstlerischen Riemen und Malereien geschmückt. Bildquelle: Keystone/Gian Ehrenzeller.
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Bild 3 von 6. Gemütlich liegen oder schnell unterwegs. Zwischen zwei Motorrädern steht im Gabentempel ein gemütliches Bett. Bildquelle: Keystone/Gian Ehrenzeller.
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Bild 4 von 6. Oder doch lieber Reinigungsmaschinen? Unter den Trycheln können Schwinger auch Reinigungsmaschinen abstauben. Bildquelle: Keystone/Gian Ehrenzeller.
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Bild 5 von 6. Neuer Wandschmuck? Einige Schwinger werden sorgfältig angefertigte Wanddekoration aus dem Glarnerland nach Hause nehmen. Bildquelle: Keystone/Gian Ehrenzeller.
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Bild 6 von 6. Der «Bewacher». Unmittelbar vor dem Gabentempel steht der Blickfang und Publikumsmagnet schlechthin am ESAF 2025: der 21 Meter hohe Muni Max. Bildquelle: Keystone/Gian Ehrenzeller.
Planung begann vor vier Jahren
Der fertiggestellte Tempel und die Wertschätzung sind der Lohn für die mehrjährige Arbeit, die Leuba zusammen mit seinem Ressort-Kollegen Rolf Figi leistete. Vor vier Jahren habe die Planung begonnen. «Nach dem ESAF in Pratteln begannen wir dann, auf Sponsoren, Gönner und Gabenspender zuzugehen», erklärt Leuba.
Ich habe immer gesagt: ‹Wenn ich mit dem Schwingen aufhöre, will ich einmal an einem Eidgenössischen mitwirken.›
Unzählige Telefonate und Mails habe man seither geführt und geschrieben. «Wir haben auch viele Schwingerfreunde besucht, die persönlichen Kontakt schätzen. Bei einem Gespräch haben wir jeweils die Gaben organisiert», sagt der 48-Jährige. Und das alles neben dem Beruf als Sozialpädagoge, dem der gebürtige Schaffhauser weiterhin täglich nachging.
Ausgabe mit SMS-System
Nun, drei Jahre später, ist der Gabentempel prall gefüllt. Seit dessen Eröffnung am 15. August kann es Leuba etwas ruhiger angehen: «Wir können es richtig geniessen.» Doch das wird sich bald bereits wieder ändern, wenn die Schwinger und Steinstösser nach dem Ende des Fests ihre Gaben abholen.
Die Organisatoren setzten bei der Ausgabe – anders als vor drei Jahren, als man die Gaben mit einem QR-Code abholen konnte – auf ein SMS-System. Die Schwinger bekommen eine Nachricht auf ihr Handy, wenn sie sich langsam beim Gabentempel einfinden sollen. «Dann wird der Athlet von unserem Team in Empfang genommen, hineingeführt und beraten», so Leuba.
So manch einem Schwinger dürfte die Wahl einer spezifischen Gabe nicht leicht fallen. Von traditionellen Trycheln über Betten oder Bänke bis hin zu motorisierten Nutzfahrzeugen oder Motorrädern ist alles dabei.
Einmalige Chance genutzt
Als Leuba, der am ESAF 2001 in Genf als Schwinger einen Kranz holte, für den Job des Gabenchefs angefragt wurde, musste er nicht lange überlegen: «Ich habe immer gesagt: ‹Wenn ich mit dem Schwingen aufhöre, will ich einmal an einem Eidgenössischen mitwirken.›»
Diese Chance habe er genutzt. Und er hat einen massgeblichen Teil zu einer eindrücklichen Kulisse im Glarnerland beigetragen.