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Dernière vor der Haustüre Ein letztes Hurra: Christian Stucki siegt bei Abschied

  • Christian Stucki holt sich bei seinem allerletzten Auftritt im Sägemehl den Sieg beim Seeländischen Schwingfest.
  • Der 38-Jährige feiert damit einen Rücktritt nach Mass – und das praktisch vor seiner Haustüre in Lyss.
  • Im Schlussgang bodigt der 1,98-Meter grosse Hüne Christian Gerber, gegen den er im 4. Gang seine einzige Niederlage des Tages eingefangen hat.
  • Auf dem Stoos heisst der Sieger zum 4. Mal Joel Wicki.

Einer der grössten und erfolgreichsten Schwinger aller Zeiten hängt die Zwilchhose an den Nagel. Christian Stucki gab am Seeländischen Schwingfest in Lyss seine Dernière – und der Schwingerkönig von 2019 trat standesgemäss ab und so, wie es sich wohl auch der allerletzte der zahlreichen Besucher beim Fest erträumt hatte. Stucki holte sich den Festsieg.

Revanche gegen Gerber geglückt

Der Berner bezwang Christian Gerber im Schlussgang in der allerletzten Minute mit einem explosiven Kurz-Angriff. Gegen den Schwinger aus dem Emmentaler Teilverband hatte Stucki im 4. Gang noch seine einzige Niederlage des Tages eingefangen. Zuvor hatte er am Vormittag der Reihe nach Stefan Burkhalter, Roland Reichmuth und Roman Sommer in kurzer Zeit platt auf den Rücken gelegt und so den perfekten Morgen gestaltet.

Im entscheidenden 5. Gang reagierte Stucki auf die zuvor erlittene Niederlage gegen Christian Gerber mit einem souveränen Sieg gegen Colin Schlüchter.

Ohne Wettkampfpraxis – aber mit Erfolg

Dem 44. und letzten Kranzfestsieg, dem 134. Kranz in seiner glanzvollen Karriere, wird ein ganz spezieller Platz in seinem Palmarès gewiss sein. Die Begeisterung für Stucki am Seeländischen in seinem Wohnort war riesengross. Fans, Betreuer und Teamkollegen trugen T-Shirts mit seinem Konterfei aufgedruckt.

Die Rangliste aus Lyss

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1. Stucki 58,50. 2. Adrian Walther (Habstetten) und Matthieu Burger (Les Prés-d'Orvin) je 58,25. 3. Bernhard Kämpf (Sigriswil) 57,50. 4. Gerber und Lukas Renfer (Riggisberg) je 57,25. 5. Thomas Sempach (Heimenschwand), Etienne Burger (Les Prés-d'Orvin), Nando Durrer (Alpnach Dorf) und Florian Röthlisberger (Lotzwil) je 57,00.

Stucki hatte sich mit solidem Training auf seinen letzten Auftritt vorbereitet, aber wie schon am Eidgenössischen 2022 in Pratteln stieg er ohne Wettkampfpraxis ins Fest. In seiner Laufbahn hatte Stucki auch schon härtere Gegner zugeteilt bekommen als in Lyss. Dennoch war seine Leistung phänomenal.

Ein ausserordentliches Palmarès

Bis heute ist Christian Stucki neben Jörg Abderhalden einer von nur zwei Schwingern, die alle drei grossen Feste (Kilchberger Schwinget, Unspunnenfest, Eidgenössisches) gewonnen haben. Seine Karriere, die 2001 mit dem ersten Kranzgewinn (Stucki war damals 16 Jahre jung) lanciert wurde, erlebte 2019 den goldigen Höhepunkt. Beim Eidgenössischen in Zug bodigte er Joel Wicki im Schlussgang und krönte sich zum Schwingerkönig. 7 eidgenössische Kränze zieren ausserdem sein Palmarès.

Übersicht

Livestream www.srf.ch/sport, 11.06.2023, 08:05 Uhr ; 

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