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Nach gestelltem Schlussgang Armon Orlik krönt sich in Mollis zum Schwingerkönig!

  • Der neue Schwingerkönig heisst Armon Orlik!
  • Orlik ist der erste Schwinger, der als Nicht-Schlussgangteilnehmer den Titel holt. Er ist zudem der erste Bündner Schwingerkönig.
  • Damit beenden die Nordostschweizer eine 18-jährige Titeldurststrecke.

Nach dem Ende des 7. Gangs ging das Kopfzerbrechen bei den Einteilern los. Die Frage, auf die sie eine Antwort finden mussten: Welche der drei punktgleichen Nordostschweizer an der Spitze – Samuel Giger, Armon Orlik und Werner Schlegel – lässt man im Schlussgang um den Königstitel kämpfen? Allesamt hatten sie dem Fest ihren Stempel aufgedrückt, eine eindeutige Paarung gab es nicht.

Als der 8. Gang schon weit fortgeschritten war, verkündete Speakerin Fabienne Gyr endlich das finale Duell: Giger gegen Schlegel. Im Schlussgang auf der Schwägalp hatte es diese Paarung zuletzt gegeben. Vor zwei Wochen endete der Kampf gestellt. So auch am ESAF. Schlegel war während der 16 Minuten näher am Sieg, keiner der beiden suchte die Entscheidung jedoch mit letzter Konsequenz.

Orlik profitiert

Nach der Nicht-Nominierung für den Schlussgang avancierte damit Orlik zum lachenden Dritten. Sein Duell mit Pirmin Reichmuth, der während dem ESAF seinen Rücktritt bekanntgab, entschied er nach mehr als 4 Minuten mit der Bestnote 10 für sich. 16 Minuten lang sah er am Sägemehlrand anschliessend seinen Verbandskollegen Giger und Schlegel zu, wie sie sich die Stirn boten.

Bis er nach dem Ausruf des Kampfrichters zusammen mit den frenetischen Fans erleichtert jubeln konnte. Nach dem verlorenen Schlussgang gegen Matthias Glarner 2016 in Estavayer hat es Orlik neun Jahre später im Glarnerland geschafft: Er krönte sich als erster Bündner zum Schwingerkönig. Die beiden Schlussgang-Teilnehmer zeigten sich als mehr als faire Verlierer und nahmen den grossen Sieger auf die Schultern.

Orlik ist der erste Schwinger überhaupt, der König wird, ohne im Schlussgang gewesen zu sein. Das ganze Stadion schien sich für den 30-Jährigen zu freuen, besonders natürlich die Nordostschweizer. Der Teilverband beendete in Mollis dank dem Bündner eine 18-jährige Durststrecke ohne Schwingerkönig.

Kampfrichterentscheide sorgen für Diskussionen

Die Ausgangslage vor dem letzten Gang ging aus einem spektakulären Fest hervor. Das Publikum sah während zwei Tagen Schwingsport auf allerhöchstem Niveau. Allerdings gab es auch strittige Szenen: Hatte am Samstag etwa Giger gegen Michael Moser noch von einem knappen Entscheid zu seinen Gunsten profitiert, waren es am Sonntag Schlegel, Joel Wicki und Fabian Staudenmann, die von zumindest diskutablen Kampfrichterentscheiden betroffen waren.

Angefangen bei Schlegel, der sich nach seiner Niederlage gegen Curdin Orlik darüber beschwerte, dass der Berner bei der Entscheidung keine Griffe an der Hose hatte. Wicki hatte Romain Collaud im 5. Gang derweil scheinbar schon auf den Rücken gedreht, doch die Kampfrichter beendeten den Kampf nicht. Das Duell endete gestellt und Wicki verlor wertvolle Punkte.

Staudenmann hat Grund zu hadern

Auch Staudenmann, der bei seinem Sieg über Domenic Schneider im 7. Gang einen Plattwurf benötigte, um noch Chancen auf den Schlussgang zu haben, war im Pech. Auf den Bildern ist nicht klar erkennbar, ob er das Resultat bereits auf den Wurf oder erst später schaffte. Ihm wurden 9,75 Punkte geschrieben, weshalb er den Schlussgang verpasste.

Nach dem Sieg im 8. Gang beendete der Berner das Fest noch auf dem 2. Schlussrang. Ein Viertelpunkt fehlte auf den grossen Sieger Armon Orlik, der sich im Herbst seiner Karriere die Krone aufsetzen konnte.

Eidgenössisches Schwing- und Älplerfest in Mollis

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SRF 1, sportlive, 31.8.2025, 13:15 Uhr

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