Was für ein Tag für Mario Schneider auf der Schwägalp. Nicht nur feierte der Thurgauer seinen allerersten Kranzfestsieg ausgerechnet am Heimanlass der Nordostschweizer auf der Schwägalp. Im Schlussgang kam es zudem zum Duell mit seinem jüngeren Bruder Domenic, der natürlich keine Geschenke machen wollte.
Mit einem «Schlungg» schaffte es Schneider schliesslich, seinen Kontrahenten nach rund 6 Minuten auf den Rücken zu drücken. «Ich kann es noch nicht begreifen, es ist unglaublich», meinte der Sieger im Anschluss.
«Wir wussten beide, wir müssen voll drauf. Einen Gestellten können wir uns nicht leisten, sonst dürfen wir nicht mehr zum Mittagessen nach Hause», lachte Schneider. Es sei eine sehr spezielle Situation gewesen, an solch einem grossen Fest im Schlussgang gegen den eigenen Bruder antreten zu müssen.
Leuppi kommt in Form
Nach fünf Gängen lag Mario Schneider allein an der Spitze. Das Einteilungskampfgericht entschied sich für Domenic Schneider als zweiten Schlussgangteilnehmer. Der dreifache Saisonsieger wies das bessere Notenblatt vor als der punktgleiche Samir Leuppi, der überdies einen Gang verloren hatte.
Leuppi darf sich dennoch wie ein Sieger vorkommen. Der Winterthurer Hüne hatte den grössten Teil der Kranzfestsaison wegen Krankheit und Verletzung verpasst. Aber just vor dem Saisonhöhepunkt, dem Unspunnenfest in Interlaken vom nächsten Sonntag, präsentierte er sich in einer vorzüglichen Form.
Prominente Absenzen
Samuel Giger, Armon Orlik, Pirmin Reichmuth und der verletzte Schwingerkönig Joel Wicki, die nominell stärksten Schwinger der Nordostschweiz und der Innerschweiz, hatten sich abgemeldet, was das Niveau am sechsten und letzten Bergkranzfest der Saison senkte.
Dennoch verpassten im Hitzekessel unter dem Säntis ein paar namhafte Schwinger die Kranzränge. Unter ihnen der Kilchberger Sieger Damian Ott, der unerwartet nacheinander den Innerschweizer Nichteidgenossen Lukas Bissig und Sven Lang unterlag.