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Schwingen Orientierung im Notendschungel

Im Schwingen ist es wie in der Schule - es gibt Noten. Die Notengebung ist aber für Laien auf Anhieb nicht ganz einfach zu verstehen. Eine Erklärungshilfe.

Traditionelle Schwünge

Im Fussball ist es simpel; jene Mannschaft, die mehr Tore erzielt, gewinnt. Im Boxen ist die Angelegenheit auch noch verständlich; der überlegenere Boxer der Runde erhält 10 Punkte, sein Gegner 9 - ausser er geht auf die Bretter oder ist krass unterlegen. Dann erhält er nur 8 Zähler. Am Schluss wird abgerechnet, vorausgesetzt keiner der Faustkämpfer ging K.o.

Maximalnote 10,0 für den Plattwurf

Im Schwingen ist die Angelegenheit komplizierter. Es gibt Noten von 8,5 (8,25 in Ausnahmefällen) bis 10,0. Die Maximalnote 10,0 erhält ein Schwinger, der seinen Gegner mit einem Plattwurf auf den Rücken wirft. Heisst, beide Schultern des Unterlegenen berühren das Sägemehl quasi gleichzeitig. Muss der eine Schwinger seinen Kontrahenten auf den Rücken drücken, dann gibt es 9,75 Punkte für einen «Sieg mit Überdrücken» .

8,75 bis 9,0 für einen «Gestellten»

Variiert wird auch bei gestellten Gängen. Duellen also, bei denen kein Sieger hervorgeht. Handelte es sich um einen von beiden Schwingern aktiv geführten Kampf , dann wird den «Bösen» je die Note 9,0 geschrieben.

Die Noten

Box aufklappen Box zuklappen

10,00 Sieg mit Plattwurf (+)

9,75 Sieg mit Überdrücken (+)

9,00 Gestellt (unentschieden) bei attraktivem Kampf (-)

8,75 Gestellt bei unattraktivem Kampf (-)

(8,50 Gestellt, beide Schwinger äusserst passiv - sehr selten) (-)

8,75 Niederlage, aber stark gekämpft und viel riskiert (0)

8,50 Niederlage (0)

Bei einem unattraktiven Kampf gibt es 8,75 Punkte. In Ausnahmefällen können die 3 Kampfrichter gar auf 8,5 entscheiden, falls beide Schwinger äusserst passiv agiert haben.

Verlierer erhält Note 8,5

In diesem Fall könnte ein Verlierer eines Ganges mit 8,75 gar die höhere Note erhalten. Diese Punktezahl gibt es aber nur bei einer ehrenvollen Niederlage, bei der stark gekämpft und viel riskiert worden ist. «Die Maximalnote 8,75 für den verlorenen Gang gilt als Ausnahme und darf nur bei überdurchschnittlicher, technisch hochstehender und angriffiger Arbeit erteilt werden», heisst es im Technischen Regulativ des Eidgenössischen Schwingerverbandes. So erhält ein Schwinger, der einen Gang verliert, in der Regel die Note 8,5 . Eine 8,25 wird heute kaum mehr vergeben.

Am Ende werden alle Noten zusammengezählt. Jene Schwinger, welche z.B. am Eidgenössischen nach 7 Gängen die höchste Punktzahl aufweisen, bestreiten den Schlussgang.

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