Obwohl er in der Nacht zuvor nur gerade 4 Stunden geschlafen hatte, hinterliess Sempach Matthias in der «sportlounge» einen tiefenentspannten Eindruck. Riesig war die Last, die nach dem Triumph von seinen breiten Schultern gefallen war.
Kein Wunder, setzte Sempach während dem Eidgenössischen in Burgdorf mehrheitlich den Tunnelblick auf. «Ich brauchte die Fokussierung, ich stand dermassen unter Druck», so der frischgebackene Schwingerkönig, «ich wollte unbedingt König werden».
Abstand gewinnen
Nach dem Sieg im Schlussgang konnte Sempach seine Emotionen nicht mehr zurückhalten. «Zuerst fiel ich in ein Loch, doch dann ging ein 'Chlapf' ab», erinnert sich der 27-Jährige. Er habe eigentlich nur leise weinen wollen, «doch dann musste ich laut 'grännen'».
Nun geht es für Sempach darum, Abstand zu gewinnen, «die Speicher neu aufzuladen», wie er es formuliert. Auch will er wieder vermehrt Zeit mit seiner Verlobten Heidi verbringen, die in der Vorbereitung auf das Eidgenössische öfter auf ihren Partner hatte verzichten müssten. Im Herbst geht es in die gemeinsamen Ferien nach Argentinien.
Neue Ziele in der kommenden Saison
Dass er nach dem Erfolg in ein Loch fallen könnte, glaubt Sempach indes nicht. «In der kommenden Saison findet das Kilchberg-Schwinget statt», blickt er voraus, «das ist bestimmt wieder ein Ziel.»