- Samuel Giger gewinnt erstmals den Brünigschwinget.
- Der Thurgauer bezwingt im Schlussgang seinen Klubkollegen Domenic Schneider.
- Schwingerkönig Joel Wicki zieht sich nach dem 3. Gang verletzt vom Bergkranzfest zurück.
Schon vor dem Schlussgang auf dem Brünig war praktisch klar: Erstmals seit 2006 wird wieder ein Nordostschweizer an diesem Bergkranzfest jubeln können. Im letzten Kampf des Tages standen sich mit Samuel Giger und Domenic Schneider etwas überraschend zwei Thurgauer Gäste gegenüber.
Giger machte nach 71 Sekunden dann kurzen Prozess. Mit einem der ersten Angriffe brachte er seinen Klubkollegen, gegen den er noch nie verloren hatte, mit Kurz und Gammen ins Sägemehl und drückte dann nach.
Für Giger ist es der 2. Sieg der Saison, der 1. seit seinem Comeback Anfang Monat nach einem Muskelfaserriss. Im Anschwingen hatte er gegen Fabian Staudenmann gestellt, dann reihte er 5 Siege unter anderem gegen Joel Ambühl und Curdin Orlik, aneinander.
Schneider muss dagegen weiter auf seinen 1. Vollerfolg an einem Bergfest warten, schon auf der Rigi (2019) und auf dem Weissenstein (2022) hatte er im Schlussgang verloren. Ihm blieb der 4. Schlussrang.
Walther auf dem Ehrenplatz
Damit konnte die Nordostschweizer Fraktion auf dem Pass zwischen dem Berner Oberland und Obwalden feiern – trotzdem war es für Giger auch ein kleiner «Heimsieg». Seine Mutter und auch seine Freundin kommen aus dem Haslital.
Hinter dem 25-Jährigen klassierte sich Vorjahressieger Adrian Walther mit Dreiviertelpunkten Rückstand auf dem 2. Rang. Der Berner hatte neben 4 Siegen auch 2 Gestellte auf dem Notenblatt und verpasste deshalb den Schlussgang. Gleiches gilt für den Berner Überflieger Fabian Staudenmann auf dem 3. Rang, der damit erneut ohne Niederlage blieb. Seinen 8. Sieg der Saison, mit dem er mit den Rekordhaltern Karl Meli und Jörg Abderhalden gleichgezogen wäre, verpasste er.
Wicki zieht sich zurück
Schwingerkönig und Mitfavorit Joel Wicki musste sich in der Mittagspause zurückziehen. Der Sörenberger verletzte sich im 3. Gang gegen den 18-jährigen Emmentaler Michael Moser, den er nicht bezwingen konnte, am Ellbogen.
Über die Schwere der Verletzung war zunächst noch nichts bekannt. Es ist auch möglich, dass Wicki den Wettkampf vorsorglich aufgab, um die Teilnahme am Saisonhöhepunkt, dem Unspunnenfest in Interlaken vom 27. August, nicht zu gefährden. Im 1. Gang hatte Wicki in einem Spitzenduell Armon Orlik nach wenigen Sekunden auf den Rücken gelegt.
Allgemein lief das Fest für die Innerschweizer nicht so erfolgreich wie erhofft. Urs Doppmann und Joel Ambühl waren als bestklassierte ISV-Athleten auf dem 5. Rang zu finden. Hoffnungsträger Pirmin Reichmuth wurde nach einem missratenen Start in den Nachmittag mit einem Gestellten gegen Matthias Aeschbacher und einer überraschenden Niederlage gegen Bernhard Kämpf 6.
Die Innerschweizer holten insgesamt 5 Kränze, die Nordostschweizer deren 4 und die Berner überstrahlten mit einem starken Teamergebnis von 11 Mal Eichenlaub alle – ausser eben Sieger Samuel Giger.