Die Erleichterung bei Florian Gnägi ist gross. Der 32-jährige Berner gehört zum illustren Kreis von 120 Schwingern, die ab Mittwoch wieder in den Schwingkeller dürfen. Als Athletensprecher fühlt er aber auch mit jenen Schwingern mit, die sich weiter mit Krafttraining oder ähnlichem begnügen müssen.
Im Interview mit SRF Sport äusserte sich der zweifache Eidgenosse Gnägi zu folgenden Punkten:
- Zweiklassengesellschaft im Schwingsport: «Dieses Wort höre ich nicht gerne. Klar, im Zusammenhang mit den aktuellen Lockerungen bei uns kann man es so sehen. Aber ich habe selber Schwinger in meinem Umfeld, die nicht zu den 120 Auserwählten gehören. Die meisten davon haben grosses Verständnis für die teilweise Öffnung. Schliesslich wurde das in jedem Sport so gehandhabt.»
- Verantwortung gegenüber Kollegen: «Es liegt nun an uns (den 120 ausgewählten Schwingern, Anm. d. Redaktion) , die Schutzkonzepte richtig umzusetzen. Wenn einer sich schlecht fühlt, soll er zuhause bleiben. Es darf keine Ansteckungen geben in den Trainings. Wir können unseren Teil dazu beitragen, dass es möglichst bald weitere Lockerungen gibt.»
- Aufteilung der 120 «Plätze» unter den Teilverbänden: «Am meisten Schwinger stellen die Innerschweizer. Das ist auch an den Eidgenössischen jeweils so, weil sie die grösste Breite haben. Die Ostschweizer und wir Berner haben plusminus die gleiche Anzahl, dasselbe gilt für die Nordwest- und Südwestschweizer.»
- Eckpfeiler des Schutzkonzepts: «Im Schwingkeller gilt die 5-Personen-Regel. Ausser beim Schwingen muss immer eine Maske getragen werden. Jeder Athlet muss seine Schwinghose kennzeichnen und nach dem Training muss die Ausrüstung in einen Sack gepackt und mit nach Hause genommen werden. Es sind viele kleine Sachen.»